Gesünder essen, mehr Sport, mehr Zeit für Familie
und Freunde, weniger Stress - das sind die guten Vorsätze, die
traditionell auf der To-do-Liste der Deutschen für das neue Jahr
stehen. Die meisten Vorsätze haben eine sehr kurze Halbwertszeit.
Damit nach den Festtagen nicht der Frust über wieder einmal nicht
erreichte Ziele einsetzt, empfiehlt die Techniker Krankenkasse (TK)
sich fit gegen negativen Stress zu machen.
Heiko Schulz, Psychologe bei der TK: "Wer bisher nicht gesund
gelebt hat, wird nicht von heute auf morgen seinen kompletten
Lebensstil verändern. Wichtig ist, sich kleinere Zwischenziele zu
setzen, die auch erreichbar sind." Beim Thema Stress empfiehlt der
Psychologe eine entspanntere Herangehensweise: "Viele erleben heute
in ihrem Job, dass sich Arbeit verdichtet und durch die mobile
Kommunikation verschwimmen zusehends die Grenzen zwischen Arbeit und
Freizeit." Eine aktuelle Stressstudie der TK zeigt, dass fast 60
Prozent der Menschen in Deutschland regelmäßig gestresst sind.
"Es ist also eher unwahrscheinlich, dass der Stress künftig
abnimmt. Möglich ist aber, sich einen gelasseneren Umgang
anzutrainieren", so Schulz. Die Psychologie bezeichnet diese
Widerstandskraft als Resilienz. Resiliente Menschen haben ein starkes
seelisches Abwehrsystem. Sie können auch mit extremer Anspannung
umgehen und sich von Stress-Situationen schnell erholen. Resilienz
ist zum Teil Veranlagung, kann aber auch trainiert werden. Viele
Betriebe setzen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement bereits
Resilienztrainings ein, um stressfest zu werden.
Aber auch jeder Einzelne kann dazu beitragen, sein psychisches
Immunsystem zu stärken. Eine wichtige Grundlage sind stabile
Beziehungen zu Menschen, die Halt und Zutrauen geben. Die
TK-Stressstudie bestätigt das: Nur ein Sechstel der Befragten, die in
einer Beziehung leben, gaben an, in den letzten drei Jahren seelisch
belastet gewesen zu sein. Bei den Singles waren es fast 30 Prozent.
"Außerdem spielt es eine entscheidende Rolle, ob man mit dem
eigenen Leben zufrieden ist und ob man zum Beispiel einen Job hat,
der Spaß macht", so Gesundheitsexperte Schulz. Laut der TK ist fast
die Hälfte der Menschen in Deutschland sehr zufrieden damit, wie ihr
Leben bisher verlaufen ist. Gut 70 Prozent der Befragten gaben bei
der Umfrage an, dass ihnen ihre Arbeit Spaß macht und ein wichtiger
Teil ihres Lebens ist. Hier gibt es allerdings deutliche regionale
Unterschiede. Am glücklichsten mit ihrem Job sind mit 84 Prozent die
Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, in Bayern haben dagegen nur 57
Prozent Spaß bei der Arbeit. Fast 40 Prozent sagen hier, dass die
Arbeit für sie in erster Linie Broterwerb ist.
Als guten Vorsatz für das nächste Jahr empfiehlt Psychologe Schulz
deshalb: "Den eigenen Lebensstil einmal zu hinterfragen: Gibt es
etwas in meinem Leben, dass mich glücklich macht, eine Aufgabe oder
auch ein Hobby? Habe ich ein soziales Umfeld, Freunde und Familie,
die Rückhalt geben?" Anderenfalls sollte man auch den Mut haben,
Weichen neu zu stellen. "Die heutige Generation hat mehr Chancen und
Freiheiten als je zuvor. Doch die vielen Möglichkeiten, ob man mit
oder ohne Kinder, auf dem Land oder in der Stadt leben möchte,
welcher berufliche Weg eingeschlagen werden soll, überfordern auch
viele. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob der Kurs
noch der richtige ist. Seelische Gesundheit ist ein Prozess, der
täglich neu gestaltet wird."
Hinweis für die Redaktionen:
Im September 2013 befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im
Auftrag der TK 1.000 Erwachsene in Deutschland zum Thema Stress. Ein
repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung wurde gefragt, was Stress
auslöst, wie die Menschen damit umgehen und welche gesundheitlichen
Folgen dies mit sich bringt. Der daraus entstandene Studienband
"Bleib locker, Deutschland" steht unter www.presse.tk.de zum
kostenlosen Download.
Pressekontakt:
Michaela Hombrecher, TK-Pressestelle, 040.6909 2223,
michaela.hombrecher@tk.de;
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