Nach der Vorlage des dramatischen Bilanzergebnisses
und des Risikoberichts im November durch die Wirtschaftsprüfer für
den Zoo Duisburg und nach Bekanntwerden des erneuten
Besucherrückgangs im Jahr 2013 fordert das Wal- und
Delfinschutz-Forum (WDSF) einen Abwicklungsplan für den Tierbestand
zu erstellen.
Im Risikobericht für den Zoo für 2012 heißt es, dass die
Zahlungsfähigkeit im Jahr 2013 nur durch eine einmalige
Zuschusserhöhung der Stadt Duisburg um eine Million Euro auf
insgesamt 3,2 Mill. Euro gewährleistet werden konnte. Aufgrund der
Haushaltslage der Stadt mit über 3,2 Milliarden Euro Schulden sei
"ein ähnlich hoher Zuschuss für die Folgejahre fraglich". Die
Wirtschaftsprüfer stellen im Hinblick auf das "gefährdete
Fortbestehen des Zoos" in ihrem Bericht die Forderung nach einem
Sanierungsplan.
Das WDSF warnt mit seinem Geschäftsführer Jürgen Ortmüller, der
hauptberuflich Steuerberater ist, davor, dass der Zoo aufgrund des
erneuten Besucherrückgangs nicht mehr zahlungsfähig sein wird und bei
einer Insolvenz das Überleben der vorhandenen Tiere gefährdet sei.
Ortmüller: "Der Zoo Duisburg ist mit seinem Delfinarium ein
Auslaufmodell. Mit seiner unglücklichen Delfinhaltung und Nachzucht
hat der Zoo auf das falsche Pferd gesetzt und über 100.000 Besucher
verloren."
Von ursprünglich zehn Delfinarien in Deutschland sind inzwischen
acht wieder geschlossen. Im Delfinarium des Allwetterzoos Münster,
das Anfang des Jahres schließen musste, hatte das WDSF Mängel in den
maroden Holzhallen aufgedeckt, deren Behebung nach Angaben des
Zoochefs Jörg Adler 20 Millionen Euro gekostet hätte, die der
Betreiber nicht zur Verfügung hatte. Das Nachfolgekonzept mit
Seelöwen erfreut sich nach Angaben des Münsteraner Zoos steigender
Besucherzahlen.
Ortmüller: "Die Besucher nehmen das bisherige Zookonzept in
Duisburg mit seinem Delfinarium nicht mehr an. Wir haben seit Ende
2010 vor dem Haupteingang über 80.000 Info-Faltblätter über den
Missbrauch der Delfine verteilt. Der Zoo Duisburg sollte seine
übrigen Tiere, soweit sie nicht ausgewildert werden können, an die
benachbarten Zoos, bei gleichzeitigem Stopp von Nachzuchten und
Neuzugängen in allen Zoos, abgeben und sich überlegen, ob er seine
vorhandene Anlage nicht zu einer Pflegestation für kranke und
verletzte Tiere bedrohter Arten umfunktioniert. Dies wäre für alle
Besucher ein bildungswirksames Vorzeigeobjekt. Die Delfine sollten in
menschenbetreuten Meereslagunen ihr Gnadenbrot finden."
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer u. Gründer
Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
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