Die Kulinaristen stehen auf Fachmessen, u.a. der Rohvolution in Berlin & Speyer, der veggieworld in Wiesbaden, der inventa in Karlsruhe und oft werden wir von Verbraucherinnen und Verbrauchern gefragt, warum heisst es eigentlich Bio-Honig - „Sie können den Bienen doch nicht verbieten, in die ein oder andere Richtung zu fliegen“. Da haben unsere Standbesucher natürlich recht.
Dazu ein Wort der Zeitjournalistin Theresa Bäuerlein: „Bio-Honig ist ein schwieriger Begriff, weil Bienen sich nicht hundertprozentig kontrollieren lassen. Um echten Bio-Honig herzustellen, müsste ein Imker theoretisch dafür sorgen, dass seine Bienen nur Pflanzen anfliegen, die weder mit Pestiziden noch mit Gentechnik behandelt worden sind. Das kann natürlich kein Imker hundertprozentig garantieren. Die Rechtsvorschriften des ökologischen Landbaus sind bei Bio-Honig deshalb vor allem darauf ausgerichtet, welche Mittel gegen Bienenkrankheiten der Öko-Imker verwenden darf, aus welchen Materialien die Bienenkästen bestehen müssen und mit welchen Mitteln der Honig desinfiziert werden kann.
Untersuchungen haben ergeben, dass in Honig mittlerweile sehr häufig gentechnisch veränderte Pollen gefunden werden. Unbelastet waren bei einem Test der Zeitschrift Ökotest nur der Honig von deutschen Imkern, aus Südosteuropa und aus dem fairen Handel. Stiftung Ökotest (Januar 2009) sagt: „Fast die Hälfte der Honige enthalten Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Pollen der weitverbreiteten Gen-Soja-Sorte Roundup Ready Soja. Die Ölpflanze liefert zwar nur wenig Nektar und ist daher keine Trachtpflanze, den Pollen nehmen Bienen offenbar aber trotzdem mit.
Problematisch ist insbesondere Honig aus Südamerika, da dort jede Menge Gen-Soja wächst. Gleichzeitig wird in diesen Ländern ein Großteil der Welthonigernte produziert, auch für den deutschen Markt. Immerhin: Honig von deutschen Imkern war in unserem Test unbelastet, genauso wie Produkte aus Südosteuropa und dem fairen Handel. Bei Letzteren könnte der Grund darin liegen, dass kleinbäuerliche Imker ihren Honig in unbelasteteren Regionen erzeugen als große Imkereien“. Wenn Sie der Artikel interessiert, lesen Sie weiter auf dem blog der Kulinaristen.