Es gibt Geräusche, die möchte man als Autofahrer nie im Leben
hören. Eines davon ist dieses: Geräusch Unfall Wenn es kracht, zum
Beispiel bei einem Auffahrunfall, kommt es häufig zu einem
Schleudertrauma. Über dieses Thema spreche ich mit Hans Haltmeier,
Chefredakteur der "Apotheken Umschau". Herr Haltmeier, wie entsteht
ein Schleudertrauma?
O-Ton 15 sec.
"Ein Schleudertrauma entsteht immer dann, wenn die Halswirbelsäule
stark überstreckt wird. Das passiert bei einem Autounfall sehr
leicht. Wenn zum Beispiel jemand von hinten auffährt, dann wird der
Kopf erst nach hinten und dann wieder nach vorne geschleudert."
Was sind die typischen Symptome, mit denen die Betroffenen zu tun
haben?
O-Ton 17 sec.
"Ein Schleudertrauma ist eigentlich eine Zerrung. Das heißt, es
sind kleine Risse in Muskeln, Bändern und Gelenken. Die Folgen sind
dann meistens Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder
eine steife Wirbelsäule. Das Ganze kann auch etwas verzögert
auftreten."
Beim Schleudertrauma ist die Diagnose oft schwierig. Woran liegt
das?
O-Ton 26 sec.
"Mit den üblichen Verfahren - also Röntgen oder Computertomogramm
- lässt sich ein Schleudertrauma oft nicht nachweisen. Die Ärzte
müssen sich auf die Angaben des Verletzen verlassen und wissen dann
nicht so genau: Sind die Schmerzen vielleicht psychosomatisch
bedingt, sind Sie nur vorübergehend? Und nachdem es in der Regel ja
auch um Schmerzensgeld geht, wird schon häufig unterstellt, dass der
Schmerz auch simuliert ist."
Nach einem Schleudertrauma klagen viele Betroffene über dauerhafte
Symptome wie Kopf- und Nackenschmerzen. Und das, obwohl äußerlich
keine Verletzung nachzuweisen ist. Wie kann das sein?
O-Ton 26 sec.
"An diesem Phänomen wird tatsächlich noch intensiv geforscht. Es
fällt auf, dass die Schmerzen eher bei älteren Frauen chronisch
werden als bei jungen Männern. Aber der Grund dafür ist eigentlich
noch nicht bekannt. Erste Untersuchungen zeigen auch, dass es
entscheidend ist, nicht wie schwer das Schleudertrauma war, sondern
wie der Patient damit umgeht. Wer sich mehr mit den eigenen Schmerzen
beschäftigt, bei dem werden sie auch eher chronisch."
Früher war die Halskrause eine ganz typische Maßnahme. Wie ist das
heute?
O-Ton 22 sec.
"Fachärzte empfehlen heute eigentlich die Halskrause nicht mehr
langfristig anzuwenden. Der Grund ist, dass die Halskrause die
Heilung mehr verzögert als beschleunigt. Man hat gemerkt, dass es
besser ist, die Patienten zu motivieren, die Halswirbelsäule wieder
möglichst normal zu bewegen. Dann ist in der Regel nach ein bis zwei
Wochen der Spuk vorbei."
Informationen zum Thema Schleudertrauma. Danke schön Hans
Haltmeier von der "Apotheken Umschau".
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