Frankfurt - Menschen, die in ihrer Lebensqualität ursächlich von der Wirbelsäule her beeinträchtigt sind - akut oder chronisch – kommen ins Wirbelsäulenzentrum nach Frankfurt.
Dr. Al-Fil, Leitender Konsiliararzt im Frankfurter Wirbelsäulenzentrum erläutert das Prozedere, das Patienten durchlaufen, wenn sie sich für eine Behandlung im Wirbelsäulenzentrum entscheiden.
Moersdorf Consulting, Unternehmensberatung für Praxen und Kliniken mit Sitz in Bonn führt das Interview mit Dr. med. Al-Fil.
Moersdorf Consulting:
Dr. Al-Fil, welche Fragestellung haben Patienten, die Sie um Hilfe bitten?
Dr. med. Zouheir Al-Fil
Wer kann mir helfen? Das ist die häufigste Frage, die ich höre? Patienten suchen jemanden, dem sie vertrauen können und von dem Sie wissen, dass er ihnen helfen kann.
Moersdorf Consulting:
Dr. Al-Fil, wer kommt zu Ihnen oder anders gesagt, wo kommen Ihre Patienten her?
Dr. med. Zouheir Al-Fil
In Frankfurt ist unsere Arbeit natürlich sehr bekannt. Überregional erfahren unsere Patienten von uns über das Internet, nachrangig ist Werbung an sich. Vor allem kommen unsere Patienten über Empfehlung von bereits behandelten und sehr zufriedenen Patienten. Es spricht sich herum, dass wir über erhebliche Erfahrung im operativen Bereich verfügen – ich bin beispielsweise seit 25 Jahren im Beruf. Unsere Erfahrung macht Patienten in ihrer Entscheidung sicher.
Moersdorf Consulting:
Dr. Al-Fil, bitte geben Sie uns einen Einblick in Ihre Arbeit. Was passiert, wenn Patienten zu Ihnen kommen, wie ist das übliche Prozedere?
Dr. med. Zouheir Al-Fil
Die Hilfe suchenden Menschen, sprechen zunächst über ihre Sorgen, Wünsche, Schmerzen und Beeinträchtigungen. Erst folgt ein intensives Gespräch.
Hier ist es wichtig, im Vorfeld keine Unterlagen zu lesen, um sich nicht zu beeinflussen. Wir haben den Anspruch frei von falschen Diagnosen zu urteilen, um nicht voreingenommen zu sein. Frei von übernommenen Diagnosen, die möglicher Weise unrichtig sind, z.B. bei der so genannten Fibromyalgie, die zunehmend Eingang in die Schulmedizin findet!
Unvoreingenommen von irgendwelchen Berichten höre ich den Patienten zu. Man muss richtig zuhören – auch zwischen den Zeilen. Außer es ist eine akute Sache, die erst seit 1 oder 2 Tagen da ist. Dann werden verschiedene bildgebende Verfahren in unserem Haus durchgeführt, Röntgen oder MRT. Wir stimmen uns hier eng ab, zunächst telefonisch, dann persönlich. Wir helfen uns und arbeiten sehr eng interdisziplinär zusammen.
Manche Patienten haben Diabetes, dann ziehen wir diese Spezialisten hinzu. Wir haben Herzpatienten und in unserem Hause exzellente Herzspezialisten, die wir hinzuziehen. Wenn z.B. chronische Gefäßverengungen vorliegen, ziehen wir auch hier unsere Kollegen hinzu, um zu prüfen inwiefern möglicherweise der Gefäßchirurg die Gefäßenge beseitigen muss.
Darüber hinaus arbeiten wir mit herausragenden Onkologen zusammen, die uns und Patienten mit Tumoren an der Wirbelsäule mit beraten und behandeln.
Im OP selbst stehen uns die modernste Technik und bestausgebildetes Fachpersonal zur Verfügung.
Wenn alles in Ordnung ist, dann steht die Frage im Raum, ob operiert wird oder konservative Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen sollen. Physiotherapie oder Kieser Training oder Infiltration, d.h. eine lokale Verabreichung von Schmerzmitteln.
Wir prüfen also zunächst den nicht-operativen Weg, bevor wir uns zur Operation (OP) entscheiden. Es sei denn, es liegt ein akuter Zustand mit Lähmungserscheinungen vor. Hier brauchen wir ganz schnell eine Stabilisierung, um eine Beeinträchtigung z.B. des Gehvermögens zu verhindern.
Eine Einengung im Nervenkanal bringt eine ähnliche Schaufensterkrankheit mit sich wie bei der Verengung von Gefäßen. Folge ist eine Verminderte Gehstrecke mit Lähmungserscheinungen und einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Anmerkung Moersdorf Consulting:
Bei der klassische Schaufenstererkrankung besteht eine Minderdurchblutung der Beine durch Verengung der Arterien. Wenn aufgrund von Anstrengung, in diesem Fall „Gehen“ eine zusätzliche Sauerstoffversorgung notwendig wird und aufgrund von vermindertem Blutfluss nicht erfolgen kann, äußert sich das durch Schmerzen. In diesem Fall der so genannte Ischämie-Schmerz. Bei Beendigung der Anstrengung ist weniger Sauerstoff und somit ein geringerer Blutfluss vonnöten und der Schmerz hört auf. Viele Patienten kaschieren diesen Zustand dadurch, dass sie bei Einsetzen des Schmerzes so tun als würden sie ein Schaufenster betrachten – deswegen Schaufenstererkrankung.
Dr. med. Zouheir Al-Fil
Dann wird intensiv mit dem Patienten gesprochen – wir arbeiten hier anschaulich mit Modellen, CD’s, Videos und auch Zeichnungen. Wir haben alle möglichen Aufklärungen visuell zur Verfügung, so dass der Patient im Ergebnis weiß, wo konkret die Beschwerden herkommen. Wir können auch Standartoperationen auf Video zeigen.
Wir laden unsere Patienten ein, zu Hause in Ruhe nachzudenken oder gar eine Zweitmeinung einzuholen. Es ist wichtig ohne Druck zu arbeiten.
Das wichtigste ist ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient!
Hat der Patient sich zur OP entschieden, prüfen wir inwiefern seine Entscheidung halbherzig oder ganz sicher ist. Wir sind erfahrene Operateure und bemerken sehr schnell im Gespräch, wie bereit ein Patient tatsächlich ist.
Wir gehen sehr ehrlich mit unseren Patienten um – dies ist absolute Voraussetzung. Im Optimum beziehen wir die Angehörigen mit ein. Im Endeffekt entscheidet der Patient selbst, wichtig ist es aber Angehörige mit ins Boot zu holen, denen der Patient vertraut.
Menschen, die daran interessiert sind, dass der Patient gesund wieder herauskommt.
Die OP wird gründlich vorbereitet, die Anästhesie ist die nächste Station. Die Ärzte sprechen sehr intensiv mit den Patienten über Ablauf und Verlauf der OP.
Am Tag der OP wird der Patient vorbereitet und wird dann in den OP gebracht. Wobei die meisten Patienten aufgeregt sind. Wenn ein Patient sagt, er habe keine Angst, dann stimmt etwas nicht.
Nach der OP kommt der Patient zur Vorsicht auf die Intensivstation, wird gründlich überwacht von top-ausgebildeten Intensiv-Pflegern, -Schwestern und -Ärzten und zwar rund um die Uhr, 24 Stunden lang. Unsere Atmosphäre wirkt sehr positiv auf die Patienten, was sehr wichtig für die Genesung ist.
Die Angehörigen dürfen die Patienten 3 – 4 Stunden nach der OP auf Intensiv besuchen und werden selbstverständlich telefonisch informiert.
Am nächsten Tag wird der Patient sofort früh visitiert. Wir sind selbstverständlich auch nachts postoperativ telefonisch zu erreichen und kommen bei Bedarf sofort in die Klinik.
Am nächsten Tag sind wir in jedem Fall persönlich beim Patienten. Ich bin selbst immer dabei, wenn die Patienten aufstehen. Die Wunde wird dann mit Verbänden frisch versorgt. Und schon nach 3-4 Tagen ist der Patient fit und kann aufstehen. Wichtig dabei ist darüber hinaus eine regelmäßige durchgeführte Thromboseprophylaxe.
Insgesamt legen wir Wert auf eine schnelle Mobilisation, schnell aus dem Bett und sofort in die Physiotherapie. 90 % der Patienten können dann bereits in die Reha gehen.
Es gibt in jedem Fall eine 70%ige Schmerzlinderung – das können wir versprechen. Wir hören aber von fast all unseren Patienten, dass sie absolut beschwerdefrei sind.
Viele Patienten sagen „ich bin wie neugeboren“ – das ist eine unwahrscheinliche Freude, wenn wir dies hören!
Abschließend. Ich kann nur eins sagen: Vollkommenheit ist himmlisch, Auseinandersetzung ist irdisch. Wir setzen uns immer auseinander mit der Problematik um das Beste für unsere Patienten herauszubekommen.
Moersdorf Consulting:
Danke für Ihre ausführlichen Erläuterungen und Ihr motivierendes Statement!