Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) sind 2013 entsprechend den
gesundheitspolitischen Erwartungen gestiegen. In ihren Rahmenvorgaben
für 2013 hatten GKV-Spitzenverband und Kassenärztliche
Bundesvereinigung (KBV) einen Anstieg von 3,6 Prozent prognostiziert.
Tatsächlich wuchsen die Ausgaben um 4,2 Prozent. Das ergeben die
aktuellen Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV).
Hauptursache ist der Zuwachs an verordneten Arzneimittelpackungen um
2,9 Prozentpunkte. 0,9 Prozentpunkte der Steigerung resultieren aus
dem teilweisen Ausgleich der gestiegenen Kosten bei der
Arzneimittelversorgung durch die Anpassung der Apothekenvergütung und
0,4 Prozentpunkte aus der neuen Pauschale für geleistete Notdienste.
"Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz hatte den Apothekern in
den Jahren 2011 und 2012 ein massives Sonderopfer abverlangt", sagt
DAV-Vorsitzender Fritz Becker. "Nun werden die Apotheken und somit
die Strukturen der Arzneimittelversorgung endlich wieder unterstützt.
Mit dem geringeren Kassenabschlag, dem erhöhten Festhonorar und dem
neuen Notdienstzuschuss bekommen gerade Apotheken, die viele
Notdienste leisten müssen, eine bessere Perspektive, ihre Patienten
auch künftig optimal versorgen zu können." Becker weiter: "Welche
Gründe es für das Mehr an Packungen gibt, lässt sich anhand dieser
ersten Zahlen nicht beurteilen. Dazu müsste man Morbidität und
Demographie noch genauer analysieren."
Von den auf 28,8 Mrd. (2012: 27,6 Mrd.) Euro gestiegenen
GKV-Arzneimittelausgaben abzuziehen sind die Einsparungen der
einzelnen Krankenkassen durch die Rabattverträge mit pharmazeutischen
Herstellern, die allein in den ersten drei Quartalen 2013 schon 2,1
Mrd. Euro an Rabatten für die GKV erbracht haben (Gesamtjahr 2012:
2,3 Mrd. Euro). Dabei stieg die Zahl der Arzneimittel (mit
Hilfsmitteln, Rezepturen, Nichtarzneimitteln), die dieser Erhebung
zugrunde liegen, auf 746 Mio. Packungen; davon wurden 582 Mio.
rezeptpflichtige Medikamente mit dem Festhonorar laut
Arzneimittelpreisverordnung (8,35 Euro) abgerechnet.
Die gesundheitspolitische Stärkung der Arzneimittelversorgung kam
2013 dreifach voran: Nach einem Jahrzehnt ohne Inflationsausgleich
wurde das Festhonorar pro Medikament von 8,10 auf 8,35 Euro erhöht.
Zudem einigten sich DAV und GKV-Spitzenverband auf eine Absenkung des
Kassenabschlags von 2,05 auf 1,80 Euro pro Arzneimittel. Seit 1.
August 2013 werden pro Arzneimittelpackung 0,16 Euro als Zuschuss zum
Nacht- und Notdienst erhoben. Zum Vergleich: Alle 21.000 Apotheken
mit ihren 150.000 Beschäftigten erhalten nur 15,2 Prozent (4,2 Mrd.
Euro) der gesamten GKV-Arzneimittelausgaben (Stand: 2012).
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