Das Insolvenzverfahren über die von Professor Auffermann gegründete Hanserad ist abgeschlossen, die Hanserad ist Anfang Januar an das Heidelberger Radiologie-Management-Unternehmen Curagita übergegangen. Im Mai 2013 hatte Curagita (http://www.curagita.com) im Auftrag der größten deutschen Radiologengenossenschaft, der Deutsche Radiologienetz AG (http://der.ag) (DeRaG) ein Fortführungskonzept eingereicht, den Zuschlag von den Insolvenzverwaltern erhalten und die Geschäftsführung der Hanserad übernommen. Nach der erfolgreichen Sanierung stehen die Zeichen auf Wachstum: Zum 1. April 2014 fusioniert sie mit der Nachbarpraxis Conradia.
Durch den Zusammenschluss entsteht die zweitgrößte Radiologie Hamburgs mit 16 Kassenarztsitzen (dazu kommen weitere Sitze in Dannenberg, Geesthacht und Neumünster). Die Praxengruppe wird künftig unter dem Namen Conradia geführt und stellt im Osten Hamburgs die radiologische Versorgung von rund einer Million Menschen sicher.
Die "neue" Conradia verfügt künftig über fünf radiologische und nuklearmedizinische Praxisstandorte, davon drei in Bergedorf (Alte Holstenstraße, Weidenbaumsweg und am Bethesda-Krankenhaus) einen in der Praxisklinik Mümmelmannsberg in Billstedt und einen im Gesundheitszentrum Am Wall in Harburg. Zudem übernimmt sie die radiologische Versorgung des Bethesda-Krankenhauses Bergedorf, des Tabea-Krankenhauses Hamburg, des Johanniter-Krankenhauses Geesthacht und der Capio-Klinik Dannenberg. Die Krankenhäuser haben die Zusammenarbeit gleich um zehn Jahre verlängert, was ihr Vertrauen in die medizinische Leistung dokumentiert.
Der Zulassungsausschuss (besteht aus Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen) hat dem Übergang der Vertragsarztsitze aus der alten Hanserad zugestimmt. "Das zeigt, dass wir es geschafft haben, die Hanserad erfolgreich von den Machenschaften der Vergangenheit zu reinigen und auf seriöse und wirtschaftlich belastbare Füße zu stellen", so Curagita- und DeRaG-Vorstand Dr. Johannes Schmidt-Tophoff. Die neuen Eigentümer investieren rund 15 Millionen Euro allein in die Hamburger Standorte - vor allem für neue Geräte und modernere Räumlichkeiten. "Dadurch können wir die Qualität unserer ärztlichen Leistungen steigern und künftig auch Wartezeiten auf Behandlungstermine verkürzen. Davon werden die zuweisenden Kollegen und die Patienten profitieren, die uns auch während der schwierigen Insolvenzzeit die Treue gehalten haben", erklärt der Ärztliche Direktor Dr. Klaus Kunz.
Weitere 15 Millionen Euro investiert Curagita in die Diagnoseklinik und die Curameda MVZ in München, die zur Hanserad gehörten. Auch dort ist die Insolvenz überwunden, der Betriebsübergang auf Curagita wird zum 1. April 2014 erfolgen. Die erfolgreiche Kombination aus radiologischer Versorgung und Präventionsangeboten wird fortgeführt und erweitert: Einerseits durch die Integration einer radiologischen Praxis mit zwei Arztsitzen vor Ort sowie neuen radiologischen Großgeräten und diagnostischen Leistungen. Anderseits durch die Kooperation mit einem renommierten Anbieter von Check-Up-Medizin.
Insgesamt konnten mehr als die am 16. Mai 2013 zugesagten 165 Arbeitsplätze erhalten werden. Aktuell arbeiten 198 Mitarbeiter an den ehemaligen Hanserad-Standorten, davon 126 in Norddeutschland und 72 in München. Die Verwaltung in Hamburg wurde zum deutschlandweiten Shared Services Center ausgebaut, in dem nun zentrale Funktionen und Dienstleistungen für die Standorte in ganz Deutschland gebündelt werden.
Für die in Medizinischen Versorgungszentren organisierten Standorte soll ein Krankenhaus als Trägergesellschaft fungieren. In diesem Zusammenhang hat sich Curagita in das Insolvenzverfahren über das Krankenhaus in Salzhausen eingebracht, einem 50-Betten-Haus im Landkreis Harburg. Der Gläubigerausschuss wählte am 29. Januar 2014 Curagita aus, den Insolvenzverwalter bei der Führung der Geschäfte zu unterstützen, um in den kommenden Monaten einen Weg aus der Insolvenz zu finden. Insbesondere die Radiologie-Kompetenz des Unternehmens sowie sein Know-how bei der Verzahnung mit niedergelassenen Ärzten sind hierbei gefragt.
Zusammen mit Hanserad erzielt Curagita einen Jahresumsatz von knapp 50 Millionen Euro.Hinter dem Unternehmen stehen 360 niedergelassene Radiologen im gemeinsam betriebenen Radiologienetz, dem mit 100 Praxen deutschlandweit führenden genossenschaftlichen Verbund in der Radiologie. Mit über 100 Mitarbeitern unterstützt die in Heidelberg ansässige Curagita die Radiologienetz-Mitglieder getreu ihrem Motto "cura et agita!" in den Bereichen IT, Medizingeräte, Einkauf, Zubehör, Marketing, Qualitätsmanagement, Fortbildungen, Honorarmanagement, Versorgungsprojekte und betriebswirtschaftlicher Beratung sowie als Geräte- und Praxisbetreiber. Für die anstehenden Investitionen konnte mit dem L-EA Mittelstandsfonds ein starker Partner gewonnen werden, der durch sein Engagement Vertrauen in das Geschäftsmodell und Wachstumskonzept von Curagita signalisiert.