Der Stress in Beruf- und Privatleben steigt. Ein Coaching kann Entlastung bringen, doch viele schrecken vor den Kosten zurück. Denn anders als bei schweren Krankheiten wie Burnout, Depression oder Alkoholismus zahlen die Krankenkassen bei "Nur-Stress" in der Regel keine professionelle Hilfe. Und da eine Coachingstunde ab 100 Euro aufwärts kostet, winken viele Normalverdiener schnell ab - zu teuer. Dabei gibt es einige Möglichkeiten, sich das Honorar für einen Coach teilweise wieder zurückzuholen.
Der erste Weg sollte zum Vorgesetzten führen. Immer mehr Unternehmen schließen Rahmenverträge mit Coaches, die dann Mitarbeitern in Stress-Situationen (http://www.nicole-strauss.com/gesunde-selbstführung-coaching/) zur Verfügung stehen. Vielleicht ist dann sogar das vom Mitarbeiter zu zahlende Honorar etwas günstiger, als wenn er den Coach individuell gebucht hätte. Noch schonender für den Geldbeutel: Mancher Arbeitgeber übernimmt die Coachingrechnung gleich ganz, weil ihm Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters wichtig sind. "Fragen Sie Ihren Chef, die Personalabteilung oder den Betriebsarzt nach solchen Unterstützungsprogrammen", rät Coach Nicole Strauss aus Karlsruhe (http://www.nicole-strauss.com) . "Vor allem Konzerne und große Mittelständler setzen Coaching verstärkt ein, um Mitarbeitern Wege aus übermäßigem Stress zu weisen."
Arbeitgeber können sich auch finanziell daran beteiligen, dass Mitarbeiter sich vorbeugend ein dickeres Fell gegen Stress zu legen. Pro Jahr und Mitarbeiter kann jedes Unternehmen 500 Euro für Kurse zur Stress-Prävention steuer- und sozialversicherungsfrei auszahlen. Dieses Geld gibt es zusätzlich zum Arbeitslohn, nicht jedoch als Gehaltsumwandlung. Einzige Bedingung: Stresskurs und Stresscoach müssen nach den Kriterien von § 20 Sozialgesetzbuch zugelassen sein. Alle großen gesetzlichen Krankenkassen - außer der AOK - haben seit 2014 eine einheitliche Zertifizierung und eine Internetseite (http://www.zentrale-pruefstelle-praevention.de), auf der Stressgeplagte nach förderfähigen Kursen und Coaches suchen können.
Weitere Entlastung für das Portemonnaie kommt von den gesetzlichen Krankenkassen selbst. Viele von ihnen fördern in Präventions- bzw. Bonusprogrammen Anti-Stress-Kurse - indem sie sich prozentual an den Kosten beteiligen oder sie bis zu bestimmten Höchstbeträgen ganz übernehmen. "Da sind zwischen 75 und 250 Euro jährlicher Zuschuss drin", so Strauss.
Eine weitere Möglichkeit, sich Coachingkosten zurückzuholen, bietet das Steuerrecht. Unternehmen können Coachingleistungen für die Angestellten als Betriebsausgaben absetzen. Zahlt der Mitarbeiter seinen Coach aus eigener Tasche, kann er über die Werbungskosten seine Steuerlast mindern. "Werbungskosten sind u. a. Aufwendungen zur Erhaltung der Einnahmen. Wer durch ein Stresscoaching sein Gesundheit verbessert und langfristig sichert, sichert sich damit auch seine Erwerbsfähigkeit", betont Coach Nicole Strauss.