Die Wohngemeinschaft "Leben in Schaffrath" in Gelsenkirchen hat sich im Wettbewerb gegen 22 Mitbewerber um den Gestaltungspreis 2013 der Gradmann Stiftung durchgesetzt. Die Fachjury wählte das Projekt als Sieger aus und würdigte die vorbildliche Milieugestaltung für Menschen mit Demenz, als verantwortlicher Innenarchitekt ist Christian Schindler stolz auf diese Auszeichnung.
Ausgezeichnete Atmosphäre:
Der Auftrag der APD für die Einrichtung der Wohngemeinschaft Leben in Schaffrath setzte als Ziel die Schaffung eines lebenswerten Mittelpunkts für Menschen unter besonderer Berücksichtigung der Einschränkungen eines Lebens mit Demenz. Auch sollten die Erfahrungen aus dem ersten Projekt Leben am Rheinelbepark einbezogen werden. Die Entlastung der Angehörigen und die Befreiung von einem Übermaß an körperlicher, geistiger und seelischer Anstrengung durch die ständige Betreuung der dementen Familienmitglieder sollte durch dieses Angebot ermöglicht werden.
Kochen:
Bedürfnis nach Gemeinschaft:
Um eine positive Wirkung der Atmosphäre auf die Mieter, deren Angehörige und die Mitarbeiter zu gewährleisten, analysierte man zu Beginn gemeinsam die Wohngemeinschaft "Leben am Rheinelbepark". Es stellte sich heraus, dass der Kochbereich wesentlich stärker genutzt wurde und auch die Hausarbeit zu einer echten tagesstrukturierenden Tätigkeit wurde. Allein aus diesen Gründen musste dem Thema Kochen und Wirtschaften ein deutlich größerer Raum eingeräumt werden. Durch Änderung in den Architektenplänen wurde der Kochbereich in die Mitte der Wohngemeinschaft gelegt. Somit ergab sich für die Mieter die Gelegenheit, den Alltag gemeinsam zu gestalten, zum Beispiel gemeinsam zu kochen oder anderen dabei zuzusehen.
Bedürfnis nach Geborgenheit:
Vertraute Gegenstände, Gerüche und Geräusche regen die Sinne an und geben besonders Menschen mit Demenz die Chance der Orientierung. Um eine größtmögliche Stimulation der Sinne zu erreichen, wurde ganz bewusst auf einen Dunstabzug verzichtet. Der Essensgeruch, der früher die Kinder nach dem Kindergarten oder nach der Schule erwartete, war ein wichtiges Signal für Heimat, Zuhause sein und Geborgenheit. Die Chance an diese Erfahrungen anzuknüpfen sollte unbedingt genutzt werden. Die zurückhaltende, natürliche Farbgebung der Oberflächen sorgt für eine echte Wohlfühlatmosphäre, in der das Kochen und Wirtschaften einfach mehr Spaß macht.
Bedürfnis nach Sicherheit:
Dem Bedürfnis nach Arbeitserleichterung und auch nach Sicherheit wurde durch verschiedene Maßnahmen Rechnung getragen: Das Kochfeld und der Einbaubackofen lassen sich gegen ungewollte Benutzung abschalten. Praktische Hilfen sind die höhergesetzte Spülmaschine und der hochgesetzte Backofen. Auch wurden alle Unterschränke konsequent als Schubladen ausgeführt. Die schlichte und klare Gliederung der Funktionsbereiche schafft zusätzliche Orientierungshilfe und unterstützt somit die Mieter im Erhalt ihrer Fähigkeiten und in der größtmöglichen Bewahrung ihrer Eigenständigkeit.
Durch die freie Platzierung der Küche im Raum wurde an der Rückseite auch der so dringend benötigte zusätzliche Stauraum geschaffen.
Dienstzimmer:
Bedürfnisse der Mitarbeiter:
Die durchdachte Gestaltung des Dienstzimmers kommt den Mitarbeitern bei Ihrem Wunsch nach Arbeitserleichterung entgegen. Außerdem kann die gute Gliederung des Arbeitsbereiches Kompetenz und Professionalität erlebbar machen und zu größerer Zufriedenheit führen. Dies wurde erreicht durch eine klare Strukturierung des Raumes, eine fachgerechte Lagerung von Medikamenten, der Sicherung der Betäubungsmittel durch einen entsprechenden Tresor. Ein klar definierter Schreibtisch/Arbeitsbereich sorgt für zusätzliche Arbeitserleichterung.
Besprechungsbereich:
Ein einladender Besprechungsbereich für die Gespräche mit Mietern und deren Angehörigen zeigt deutlich, wie wichtig im Haus die Kommunikation genommen wird. Bei der Farb- und Materialgestaltung wurde ganz bewusst auf ein freundliches, helles Ambiente mit dezenten Naturtönen Wert gelegt. So fühlen sich sowohl Mieter als auch deren Angehörige auch hier in ihren Bedürfnissen erkannt und wahrgenommen.
Gestaltung für Menschen:
Die langjährige Erfahrung von Christian Schindler im Umgang mit vielen Projektbeteiligten machte es leicht, auch unausgesprochene Wünsche zu erkennen und in ablesbare Gestaltung umzusetzen. Die Wahrnehmung der Nutzer, der Angehörigen und der Mitarbeiter in Ihren Wertevorstellungen gehört zu den wesentlichen Schwerpunkten seiner Arbeitsweise. Dies in erlebbare Wohlfühlatmosphäre umzusetzen macht die Philosophie und das Wertebild der Verantwortlichen sichtbar.
So wurde es in der Wohngemeinschaft "Leben in Schaffrath" möglich, ein Angebot zu schaffen, in dem die Mieter ein weitgehend normales Leben in familiärer Atmosphäre führen können. Die Teilnahme an Alltagsbeschäftigungen wie Kochen, Waschen und Bügeln, Tisch decken, Zeitung lesen, Einkäufe erledigen usw. fördert die Autonomie und Kompetenzerhaltung der Mieter.
Die Firma SCHINDLER-INNENARCHITEKTUR beschäftigt sich im Schwerpunkt mit der Innengestaltung sozialer Einrichtungen. Dies sind Hospize, Altenpflegeheime, Rehakliniken, Krankenhäuser. Besonders die Sanierung in Teilabschnitten nach Ausarbeitung eines gestalterisch und finanziell tragfähigen Konzeptes gehört zu den Anfragen der Kunden, die aus ganz Deutschland kommen.
Christian Schindler ist in diesem Bereich seit über 20 Jahren erfolgreich tätig und versteht sich als praktischer Gestalter mit dem besonderen Blick für Budgettreue und Wirtschaftlichkeit.
SCHINDLER-INNENARCHITEKTUR
Dipl.-Ing. Christian Schindler
Innenarchitekt AKNW
Leineweberstraße 46
45665 Recklinghausen
tel:02361 9797104
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