fit und munter - Sechs Tipps zur Osteoporose-Vorbeugung und –Behandlung: Manche Nahrungsmittel können die Calciumaufnahme verstärken oder verhindern

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Sechs Tipps zur Osteoporose-Vorbeugung und –Behandlung: Manche Nahrungsmittel können die Calciumaufnahme verstärken oder verhindern


Frankfurt am Main, 13. Februar 2014 – Osteoporose ist bei uns zu einer Volkskrankheit geworden. Wobei Frauen davon früher und stärker betroffen sind als Männer, da sie ein grazileres Skelett und eine geringere Muskelmasse haben. Aber auch familiäre Anlagen und ein Lebensstil mit wenig Bewegung und einer calcium- und magnesiumarmen, aber kochsalzreichen Ernährung mit viel tierischem Eiweiß tragen zu einem schnellen Fortschreiten der Krankheit bei. Weiterhin können Arzneimitteltherapien gegen andere Krankheiten Einfluss auf die Knochendichte haben. Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen erklärt, worauf man achten muss.

1. Vorsicht bei Arzneimitteln
Manche Arzneimittel haben auch unerwünschte Nebenwirkungen, die man aber behandeln kann. So tragen zum Beispiel Kortikoide (Cortison), die gegen Asthma, Allergien oder entzündliche Erkrankungen längere Zeit eingenommen werden müssen, Arzneimittel, die das Immunsystem beeinträchtigen, einige Mittel gegen Epilepsie und in geringem Maß Schilddrüsenhormone zu einer verminderten Knochendichte bei. Auch wenn man über sehr lange Zeit Säureblocker nehmen muss, kann das dazu führen, dass sehr wenig Calcium vom Körper aufgenommen wird. Wichtig ist, frühzeitig mit seinem Arzt oder Apotheker über Prophylaxemaßnahmen zu sprechen und nicht das andere Arzneimittel abzusetzen. Die Therapie muss auch weiterhin eingehalten werden.

2. Die richtige Ernährung
Bei der richtigen Ernährung zur Prophylaxe oder Unterstützung einer Osteoporose-Therapie gilt zuerst: Calcium ist nicht gleich Calcium. So enthalten 650 Gramm Brokkoli oder 300 Gramm Haselnüsse genauso viel Calcium wie 100 Gramm Edamer, doch der Nutzen ist unterschiedlich. Das pflanzliche Calcium kann der Körper nicht so gut verwerten wie das aus Milchprodukten. Daher sollten Milch und Milchprodukte immer großzügig in die Ernährung eingebunden werden. Ein Liter Milch, auch mit niedrigem Fettgehalt, deckt fast den Tagesbedarf Calcium.

3. Calcium besser aufnehmen
Wer die Aufnahme des Calciums zusätzlich verbessern möchte, der sollte darauf achten, dass er insbesondere die Vitamine C, D und K zu sich nimmt, sowie Magnesium und Fluorid. Vitamin D findet sich zum Beispiel in fetter Milch und Butter, aber auch in fettem Fisch, wie zum Beispiel Lachs und Hering. Zusätzlich kann der Körper Vitamin D selbst aus Sonnenlicht bilden. Im Alter nimmt die Vitamin-D-Synthese aber ab, so dass in vielen Fällen eine Einnahme von Tabletten empfohlen wird. In höheren Dosen ab 1000 internationalen Einheiten pro Tag, ist dringend ein Arzt hinzuzuziehen.
Vitamin C ist weniger für die Aufnahme des Calciums notwendig, als vielmehr für den Knochenbau. Es baut Kollagen auf und schafft so die Gerüstsubstanz des Knochens.

4. Stolperfallen bei der Ernährung
„Es gibt in der Ernährung, die wir als gesund bezeichnen, aber auch einige Stoffe, die die Aufnahme von Calcium verhindern“, erklärt Erika Fink. Das sind zum Beispiel Ballaststoffe in Vollkornprodukten und Oxalat in einigen Gemüsen wie Spinat, Mangold, rote Bete und Rhabarber. Wer auf eine calciumreiche Ernährung achten muss, sollte diese Nahrungsmittel nur in Maßen genießen.

5. Osteoporose ein Leben lang vorbeugen
Schon von Kindesbeinen an sollte man auf eine calciumreiche Ernährung achten, da in dieser Zeit das Skelett noch aufgebaut wird. Auch Jugendliche haben einen erhöhten Bedarf. Die Calciumgabe sollte immer über den ganzen Tag verteilt sein, damit der Körper das Calcium gleichmäßig aufnehmen kann.

6. Wiederaufbau der Knochen
Selbst wenn bei Patienten bereits festgestellt wird, dass die Knochendichte nachgelassen hat, kann man noch einiges tun. Wichtig ist, dem Wiederaufbau der Knochen Zeit zu geben und eine regelmäßige Verfügbarkeit der Aufbaustoffe zu sichern. Denn der Aufbau der Knochen ist ein kontinuierlicher Prozess. So genannte „Kuren“, also eine kurzfristig hochdosierte Einnahme von Stoffen, die für den Knochenaufbau gebraucht werden, sind nicht zielführend, wenngleich sie sehr beliebt sind. Da der Körper ein Überangebot von Calcium nicht speichern kann, bis der Knochen es braucht, wird das meiste einfach wieder ausgeschieden.



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