Bei einer trägen Verdauung oder Verstopfung ist ein häufiger Rat:
Iss mehr Ballaststoffe! Das beinhaltet allerdings auch, dass es
vorher ein "zu wenig" gab. Doch was ist "zu wenig" und gibt es auch
ein "zu viel"? Wir klären auf.
Der Name Ballaststoffe hinterlässt zunächst einen völlig falschen
Eindruck. Denn die weitgehend unverdaulichen Kohlenhydrate, die
vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen, "belasten" den
Körper nicht. Im Gegenteil: Sie gelten als ein wichtiger Bestandteil
der Nahrung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
empfiehlt täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu sich zu nehmen
und parallel auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Was
wie eine Kleinigkeit klingt, ist in Wirklichkeit eine ganze Menge -
zum Beispiel 30 Esslöffel Früchtemüsli, 30 Vollkornzwiebäcke oder 21
Salatköpfe. Und dennoch haben nicht alle, die den Richtwert nicht
erreichen, einen trägen Darm. "Verstopfung ist keine
Ballaststoffmangelerkrankung", erklärt Prof. Stefan Müller-Lissner,
Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin in der Park-Klinik
Weißensee in Berlin und Mitautor der neuen Leitlinie zur Behandlung
von chronischer Verstopfung.
Was bewirken Ballaststoffe im Darm?
Ballaststoffe haben die Eigenschaft, das bis zu 100-fache ihres
Eigengewichtes an Wasser zu binden. Dadurch steigt das Volumen des
ballaststoffreichen Speisebreis im Darm stark an und übt Druck auf
die Darmwand aus. Die Eigenbewegung des Darms, die sogenannte
Peristaltik, wird dadurch angeregt und die Abfallprodukte unserer
Nahrung werden zum Ausgang transportiert.
Meistens nicht genug: Ballaststoffe bei Verstopfung
"In der neuen Leitlinie2 haben wir ein Stufenschema für die
Therapie von chronischer Verstopfung entwickelt. Auf Stufe 1
empfehlen wir eine Erhöhung der Ballaststoffzufuhr auszuprobieren -
in Kombination mit ausreichend Bewegung und Trinken." Doch Achtung:
"Oft löst eine zusätzliche Ballaststoffzufuhr bei den Betroffenen
Blähungen und Völlegefühl aus", berichtet Prof. Müller-Lissner.
Bessert sich die Verstopfung nicht oder treten unangenehme
Begleitsymptome auf, sollte die Ballaststoffzufuhr reduziert und
bewährte Abführmittel bevorzugt werden. Fazit: Eine Erhöhung der
Ballaststoffzufuhr bei Verstopfung ist ein wohlgemeinter Rat, in
vielen Fällen aber nicht ausreichend, um eine Verstopfung wirksam zu
lösen.
Gezielte und verträgliche Wirkung: Bewährte Abführmittel bringen
Schwung in den Darm
Wenn Ballaststoffe nicht helfen, empfiehlt die Expertenleitlinie
eine medikamentöse Therapie. Als Mittel der 1. Wahl (auf Stufe 2 des
Stufenschemas) werden die bewährten Wirkstoffe Bisacodyl (in Dulcolax
Dragées), Natriumpicosulfat (in Laxoberal Abführ-Tropfen) und
Macrogol (in Dulcolax M Balance flüssig) genannt. Diese können mit
gutem Gewissen zur Behandlung einer Verstopfung genommen werden. Denn
sie wirken gezielt am Ort der Verstopfung - dem Dickdarm - und sind
dabei gut verträglich. Ein weiteres Plus: Nach Abklärung der
Verstopfungsursache mit dem Arzt können Bisacodyl und
Natriumpicosulfat auch langfristig angewendet werden.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder
fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Pflichttexte unter:
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