Die Patienten sitzen dabei ohne Sattel auf dem Pferd und können sich über einen angebrachten Voltigiergurt stabilisieren und festhalten. Das Pferd bewegt sich dabei im Schritt und wird vom Boden aus über eine Fachkraft geführt und zusätzlich noch durch eine weitere Person begleitet, gegebenenfalls stabilisiert.
Die Schwingungen des Pferdes gehen auf uns über und haben eine positive Auswirkung auf Gleichgewicht, Koordination und Rumpfkontrolle. Dadurch werden die Gleichgewichts-, Stütz- und Haltereaktionen sowie eine Regulierung des Muskeltonus geschult. Die Kräftigung der Muskulatur erfolgt fast unbemerkt, denn es dominiert das Gefühl des Getragenwerdens.
Es ist bekannt, dass bei Patienten mit Multipler Sklerose bei einer regelmäßigen Hippotherapie sowohl Spastiken als auch Störungen des Gleichgewichtes und der Gehfähigkeit wesentlich verbessert werden können. Leider wird diese Therapie bis heute nicht von den Krankenkassen übernommen.
(Für Deutschland hat das Bundesministerium für Gesundheit am 20. Juni 2006 mitgeteilt, dass ein therapeutischer Nutzen der Hippotherapie nicht nachgewiesen sei und die Therapie daher als nicht verordnungsfähiges Heilmittel zu führen ist (vgl. BAnz. v. 26. September 2006, S. 6499. Quelle Wikipedia.)
Als Betroffener kann man nur hoffen, dass sich das irgendwann mal ändert, denn nicht jeder hat das nötige Kleingeld, sich regelmäßig eine Hippotherapie aus eigener Tasche zu leisten.
Buchtipp:
Plötzlich MS - Das Leben mit einer tückischen Krankheit
Herstellung und Verlag: Rosengarten-Verlag
ISBN: 978-3-9450-1503-2, 4,90 Euro