Anmoderationsvorschlag: Heuschnupfengeplagte haben - bedingt durch
den relativ warmen Winter - in diesem Jahr schon sehr früh erste
Beschwerden: laufende Nasen, tränende Augen und auch Luftnot. Eine
viel versprechende Behandlung dieser Pollenallergie ist die Impfung
dagegen, Hyposensibilisierung genannt. Das ging bislang nur mit einem
Piekser, also einer Spritze, aber seit einigen Jahren kann der
Patient das auch von zuhause aus machen mit Tabletten und Tropfen. Zu
diesem Thema haben wir einige Fragen an Dr. Günter Gerhardt aus
Mainz, ich grüße Sie!"
Begrüßung: "Hallo!"
1. Herr Dr. Gerhardt, so einen richtigen Winter hatten wir bislang
noch nicht, es war wie die Meteorologen sagen für die Jahreszeit zu
warm, fast schon frühlingshaft und hat viel geregnet. Trotzdem sind
viele Menschen erkältet, die Nasen laufen. Das hat aber mit
Heuschnupfen nichts zu tun, oder?
O-Ton 1 (Dr. Günter Gerhardt, 0:18 Min.): "Ein klares NEIN wäre an
dieser Stelle falsch. Die laufenden Nasen sind derzeit sicherlich die
Folge einer Erkältung, aber in einigen Regionen Deutschlands sind
bereits Haselpollen unterwegs. In den nächsten Wochen folgen dann
noch die Erlen und Birkenpollen und ab Mai die Gräserpollen."
2. Und gegen diese Pollen kann man sich impfen lassen?
O-Ton 2 (Dr. Günter Gerhardt, 0:20 Min.): "Ja, ansonsten geht das
Naseschnäuzen gerade so weiter, auch ohne Erkältung. Das Zauberwort
heiß Hyposensibilisierung, das ist so eine Art von Impfung. Diese
braucht jedoch einige Zeit, um ihre volle Wirkung zu entfalten,
weshalb ein Start jetzt bevor die Gräserpollen fliegen, ideal wäre.."
3. Ist eine Hyposensibilisierung nicht sehr aufwendig? Jede Woche
zum Arzt gehen, langes Warten in der Praxis vor und nach der
Behandlung und nicht zuletzt der wöchentliche Stich in den Oberarm.
O-Ton 3 (Dr. Günter Gerhardt, 0:22 Min.): "Nein, muss doch dieser
Piekser nicht mehr sein. Der - ich nenne es mal Impfstoff - kann
heute auch ganz bequem zuhause als Tablette oder in Tropfenform
unter die Zunge gelegt bzw. getropft und dann geschluckt werden. Man
nennt das sublinguale Immuntherapie, abgekürzt SLIT."
4. Ist diese SLIT denn genauso wirksam wie die bisherige Therapie
mit Spritzen?
O-Ton 4 (Dr. Günter Gerhardt, 0:41 Min.): "Ganz klares JA! Die
volle Wirkung wird bei beiden Behandlungsmöglichkeiten zwar erst nach
ca. 3 Jahren erzielt, aber erste Untersuchungen zeigen, dass sich
bereits sehr viel früher ein Erfolg einstellt. Erfolg heißt in diesem
Fall weniger Beschwerden und damit auch weniger Medikamente wie
Nasensprays und Augentropfen. SLIT ist nicht nur eine für den
Patienten bequemere, sondern auch sichere Methode zur
Hyposensibilisierung, also Impfung gegen die Allergie. Und nicht zu
vergessen, gerade Kindern oder auch erwachsenen Menschen mit Angst
vor Nadeln kommt diese, ich nenne es mal Schluckimpfung, sehr
entgegen."
5. Aber warum kann ich mir nicht einfach weiter im Frühjahr,
Sommer und auch Herbst mit Taschentüchern, Sprays und Tropfen helfen?
O-Ton 5 (Dr. Günter Gerhardt, 0:44 Min): "Klar kann man das
weiterhin machen. Häufig hört man Allergiker auch sagen: "Es ist die
letzten Jahre doch schon besser geworden." Dabei verlieren viele aus
den Augen, dass Allergien äußerst wetterabhängig sind... In einem
verregneten Frühjahr fliegen beispielsweise viel weniger Pollen als
in einem warmen und sonnigen Frühling. Und wenn wir jetzt daran
denken wie unterschiedlich die vergangenen Frühjahre und Sommer
waren, wird klar, dass wir uns da in einer falschen Sicherheit
wiegen. In Wahrheit steigt mit jedem Jahr sogar das Risiko für einen
sogenannten Etagenwechsel hin zur Lunge. Das ist eine deutliche
Verschlimmerung der Allergie, im schlimmsten Fall mit Entwicklung
eines allergischen Asthmas."
6. Okay, das ist natürlich nicht wünschenswert, aber an wen wende
ich mich, wenn ich eine Therapie machen möchte. Kann mein Hausarzt
das machen?
O-Ton 6 (Dr. Günter Gerhardt, 0:43 Min): "Generell kann jeder Arzt
eine Hyposensibilisierungstherapie durchführen, also auch der
Hausarzt. Häufig sind das aber v.a. Haut- Lungen- oder HNO Fachärzte.
In jedem Fall ist der Hausarzt der geeignete Ansprechpartner, denn
wenn er selber auch keine solche Therapie anbietet, so kann er
dennoch an die Kollegin, den Kollegen überweisen. Wichtig ist es auch
die Behandlung im Folgejahr fortzuführen. Meist dauert eine
vollständige Hyposensibilisierung zwischen 3 und 5 Jahren, eine Zeit,
die nach meinen Erfahrungen aber durchaus lohnend investiert ist und
in der es den Patienten schon kurz nach dem Beginn der Behandlung
besser geht."
Das war der Arzt Dr. Günter Gerhardt mit seinen Erfahrungen zum
Thema Sodbrennen. Vielen Dank dafür.
Verabschiedung: "Bitte, gern geschehen!"
Abmoderationsvorschlag: Mehr darüber erfahren Sie im Internet
unter www.wissen-gesundheit.de
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Dr. Günter Gerhardt
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