Winter 2014: Frühlingshaftes Wetter mit Temperaturen um die zehn
Grad Celsius, gebietsweise bislang ohne eine einzige Schneeflocke und
allenfalls Bodenfrost - die kalte Jahreszeit will nicht so wirklich
in Schwung kommen. Das Wetter lockt jetzt viele Spaziergänger nach
draußen, vor allem Hundebesitzer nutzen die milden Tage, um mit ihren
vierbeinigen Freunden ausgiebig Gassi zu gehen. Doch Vorsicht ist
geboten. Denn auch Zecken sind jetzt schon aktiv und auf der Suche
nach ihrer ersten Blutmahlzeit. Sie sind nicht nur in Wäldern und
Auen auf Beutezug, zunehmend werden sie auch in städtischen Parks
gesichtet. Selbst im Ballungsraum Berlin sind laut einer Untersuchung
fast alle Hunde mehr oder weniger von Zecken befallen.
Am häufigsten macht es sich die Schildzeckenart Ixodes ricinus,
besser als Holzbock bekannt, auf einem Wirtstier gemütlich. Dieser
Blutsauger ist nicht allzu wählerisch und befällt über 200
verschiedene Tierarten. Daneben ist die Auwaldzecke sehr bekannt, die
durch ihr marmoriertes Rückenschild auffällt und deshalb auch als
Buntzecke bezeichnet wird. Insgesamt sind von den weltweit über 800
bekannten Zeckenarten 20 in Deutschland heimisch.
Das Lebenselixier aller Zecken ist Blut, das sie in all ihren
Entwicklungsstadien zum Überleben brauchen. Gleichzeitig ist die
Zecke ein Hungerkünstler. Etwa 90 Prozent ihres Lebens verbringt sie
nicht auf ihrem Wirt, sondern in dessen Umfeld. Dort kann sie über
ein Jahr lang ohne Nahrung unbeschadet überstehen. Für viele Hunde-
und Katzenbesitzer ist die Zecke längst der große Wermutstropfen in
der geliebten Natur. Der eigentliche Zeckenstich hat zwar für die
Tiere nur geringe Folgen. Die Blutsauger können aber mit dem Biss
Erreger übertragen, die bei Mensch und Tier gefährliche Infektionen
auslösen. In unseren Breitengraden ist die Borreliose von großer
Bedeutung, die vom Gemeinen Holzbock übertragen wird. Außerdem ist
diese Zeckenart für die Übertragung von FSME-Viren verantwortlich,
die beim Menschen eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute
hervorrufen können. Für Bewohner von FSME-Risikogebieten ist die
Impfung in jedem Fall empfehlenswert. Ein Impfstoff für Tiere steht
jedoch nicht zur Verfügung. Die Auwaldzecke ist dafür bekannt, dass
sie die Erreger der Babesiose überträgt. In Mittelmeerländern spielt
darüber hinaus die Ehrlichiose eine Rolle. Solche Parasitosen
gewinnen durch den vermehrten Import von Hunden auch bei uns an
Bedeutung. Zunehmend rückt auch eine weitere Infektionserkrankung,
die Anaplasmose, in das Blickfeld der Veterinärmedizin.
Man schützt Hund und Katzen vor der Zeckeninvasion, indem man sie
regelmäßig nach den hungrigen Spinnentieren absucht und diese
absammelt. Besser und für Tiere, die sich viel im Freien aufhalten,
unverzichtbar, sind Zecken abwehrende oder abtötende Präparate, die
über die gesamte Zeckensaison hinweg oder ganzjährig angewendet
werden müssen. Dabei ist es wichtig, sich exakt an die
Anwendungsempfehlungen zu halten, um einen möglichst lückenlosen
Zeckenschutz zu gewährleisten. Bei besonders gefährdeten Hunden ist
eine Borreliose-Impfung empfehlenswert. Für Katzen und auch Menschen
gibt es diesen Schutz nicht.
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