Ruppig, rüde, rücksichtslos - werden wir zur
Rüpel-Republik? PS-Rowdies gegen Radfahrer, Kampfradler gegen
Fußgänger - raue Sitten herrschen nicht nur im Straßenverkehr. Viele
Menschen haben den Eindruck, dass es in Deutschland zunehmend
ruppiger zugeht. Lehrer stöhnen über Schüler, Polizisten klagen über
Beschimpfungen, mehr Nachbarn denn je bekriegen sich vor Gericht.
Sind wir alle rücksichtslose Egoisten? Und wie verändern
Leistungsdruck und Zukunftsängste unser Zusammenleben?
Darüber diskutieren bei "Beckmann":
Jörg Schindler (Journalist) Wo führt es hin, wenn jeder nur noch
das tut, was ihm selber nutzt? Jörg Schindler geht der Frage nach,
warum Rücksichtnahme für viele ein Fremdwort zu sein scheint. Der
Buchautor sieht in der Individualisierung der Gesellschaft einen
Hauptgrund für achtloses und aggressives Benehmen.
Marichen Aden (Lehrerin) Die Schulleiterin legt in ihrer Berliner
Grundschule Wert auf Ehrlichkeit, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft
und sagt: Rüpel haben bei uns keine Chance. Deshalb hat Marichen Aden
mit den Eltern erfolgreich einen "Erziehungsvertrag" ausgehandelt.
Joannis Roock (Polizist) Tag für Tag erlebt er im Straßenverkehr
zunehmend rücksichtsloses Verhalten. Der Hamburger Polizist Joannis
Roock erklärt die Beschimpfungen und Pöbeleien damit, dass sich immer
mehr Menschen gestresst und fremdbestimmt fühlen.
Katharina Saalfrank (Diplom-Pädagogin) Das Schulsystem sei auf
Auslese ausgerichtet, Kinder würden auf immer bessere Leistungen
getrimmt, sagt die frühere TV-"Super Nanny". Katharina Saalfrank
fordert ein Umdenken in der Gesellschaft.
Serdar Somuncu (Kabarettist) Er gibt auf der Bühne den Rüpel und
kennt keine Tabus. Serdar Somuncu will uns mit seinem Comedy-Programm
den Spiegel vorhalten und sagt: "Wir brauchen eine Auseinandersetzung
über unseren moralisch-ethischen Umgang."
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