Anlässlich des Europäischen Tages
der Logopädie am 6. März 2014 informiert die Arbeitsgemeinschaft
Stimm-, Sprech, Sprachtherapie (AG SSST) über die großen Chancen, die
sich aus der Mehrsprachigkeit ergeben. Außerdem setzt sich die im
Januar 2014 gegründete AG SSST für eine flächendeckende, qualitativ
hochwertige therapeutische Versorgung von Menschen mit Sprach-,
Sprech-, Stimm-, Hör- und Schluckstörungen ein.
In Deutschland steigt die Zahl der Kinder, die mit mehreren
Sprachen aufwachsen, stetig an: Jedes dritte Kind bis zu zehn Jahren
hat einen Migrationshintergrund. In einigen deutschen Großstädten
liegt der Anteil sogar bei mehr als 60%. Damit kommt dem Thema
Mehrsprachigkeit in Deutschland ein hoher Stellenwert zu. Gute
Sprachvorbilder sind die zentrale Voraussetzung für einen
erfolgreichen Spracherwerb. Deshalb sollten Eltern mit ihrem Kind in
der Sprache sprechen, die sie am besten beherrschen. Hierauf weist
die AG SSST hin, in der sich der Deutsche Bundesverband für
Logopädie, der Deutsche Bundesverband der akademischen
Sprachtherapeuten und der Deutsche Bundesverband der Atem-, Sprech-
und Stimmlehrer/innen - Lehrervereinigung Schlaffhorst-Andersen
zusammengeschlossen haben. Mehrsprachigkeit bietet unserer
Gesellschaft große Chancen für die Multikulturalität.
Mehrsprachigkeit ist keine Benachteiligung, sondern ganz im
Gegenteil ein großer (Sprach)Schatz. Wenn allerdings bei
mehrsprachigen Kindern eine Sprachentwicklungsstörung vorliegt oder
wenn Erwachsene mit Migrationshintergrund einen Schlaganfall mit der
Folge einer Sprachbehinderung erleiden, dann sind Therapeuten
besonders gefordert, die individuellen Bedingungen zu
diagnostizieren, zu analysieren und zu berücksichtigen. Das gilt
übrigens auch für die Inklusion von Menschen mit Behinderung, deren
Recht auf kommunikative Teilhabe von Sprachtherapeuten kompetent
unterstützt wird. Fachwissenschaftliches und kultursensibles Arbeiten
gehen in der Logopädie/Sprachtherapie deshalb Hand in Hand.
LogopädInnen, akademische SprachtherapeutInnen und Atem-, Sprech-
und StimmlehrerInnen arbeiten auf Basis einer ärztlichen Verordnung
und werden von der Gesetzlichen Krankenkassen vergütet. Die im
Vergleich zu anderen medizinisch/therapeutischen Leistungen deutlich
unterdurchschnittliche Vergütung der Logopädie/Sprachtherapie
gefährdet jedoch auf Dauer die flächendeckende Patientenversorgung,
warnt die AG SSST.
Hintergrund:
Der Europäische Tag der Logopädie wird jedes Jahr am 6. März
begangen. Ins Leben gerufen hat ihn der Europäische Dachverband der
Nationalen Logopädenverbände, das COMITÉ PERMANENT DE LIAISON DES
ORTHOPHONISTES-LOGOPÈDES DE L'UNION EUROPÉENNE (CPLOL). Dem CPLOL
gehören 33 Verbände aus 30 europäischen Ländern an.
Im Januar 2014 wurde in Deutschland die Arbeitsgemeinschaft
Stimm-, Sprech-, Sprachtherapie (AG SSST) gegründet, um die
gemeinsamen Interessen der Logopäden, akademischen Sprachtherapeuten
und Atem-, Sprech- und Stimmlehrer zu bündeln und wirkungsvoll zu
vertreten. Der AG SSST gehören die drei Verbände dbl, dbs und dba an.
Kontakt und weitere Informationen:
Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl), Augustinusstraße
11a, 50226 Frechen, Tel.: 02234/37 95 327, Fax: 02234/37 95 313,
E-Mail: presse@dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de / Deutscher
Bundesverband der akademischen Sprachtherapeuten e.V. (dbs),
Goethestr. 16, 47441 Moers, Tel. 02841/998191-0, Fax 02841/998181-30,
E-Mail: info@dbs-ev.de, Internet: www.dbs-ev.de / Deutscher
Bundesverband für Atem-, Stimm- und Sprechlehrer/innen -
Lehrervereinigung Schlaffhorst-Andersen e.V., Holstenwall 12, 20355
Hamburg, Tel. 040-35713800, Fax 040-35713803, E-Mail:
presse@dba-ev.de, Internet: www.dba-ev.de