Der Schlaganfall ist weiblich. Rund 55 Prozent
der jährlich annähernd 270.000 Schlaganfälle in Deutschland erleiden
Frauen. Ähnlich verhält es sich in den USA. Die US-amerikanische
Schlaganfall-Gesellschaft sieht sich deshalb veranlasst, spezielle
Frauen-Leitlinien zur Schlaganfall-Prävention zu erlassen, wie die
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe jetzt berichtet.
Ein Grund für das erhöhte Risiko von Frauen liegt in der
Demographie. Frauen werden älter und mit dem Alter steigt das
Schlaganfall-Risiko. In Deutschland sind Frauen im Durchschnitt 75
Jahre alt, wenn sie einen Schlaganfall erleiden, Männer etwa 68
Jahre.
Doch nicht nur das Alter macht den Unterschied, wie die Auswertung
vieler Studien ergab. Insbesondere jüngeren Frauen geben die
amerikanischen Ärzte Präventionsempfehlungen, beispielsweise bei der
Empfängnisverhütung. Die "Pille" sollte jungen Frauen erst nach einer
Untersuchung auf Hypertonie verschrieben werden. Denn die Einnahme
von Hormonen in Verbindung mit Bluthochdruck hat sich als ein
besonderer Risikofaktor des Schlaganfalls erwiesen.
Schwangere mit Bluthochdruck sollten sogar bis zur Geburt in einer
geringen Dosis Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin) einnehmen, um die
Blutgerinnung zu hemmen. 80 Prozent der Schlaganfälle sind so
genannte ischämische Schlaganfälle. Sie entstehen durch den
Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn.
Ein weiterer bekannter Risikofaktor für Schlaganfälle bei jüngeren
Frauen ist die Migräne mit Aura. Diese Form der Migräne kündigt sich
durch Wahrnehmungsstörungen oder motorische Ausfälle an. Die Migräne
mit Aura stellt in Kombination mit Rauchen eine besondere Gefährdung
dar. Amerikanische Ärzte raten diesen Patientinnen dringend, das
Rauchen aufzugeben.
Die gemeinsamen Empfehlungen der amerikanischen Herz- und
Schlaganfall-Gesellschaften werden in der Mai-Ausgabe des
internationalen Fachmagazins "Stroke" veröffentlicht.
Mehr Wissen zum Thema Schlaganfall unter www.schlaganfall-hilfe.de
oder im Service- und Beratungszentrum der Deutschen
Schlaganfall-Hilfe, Tel. 0 52 41 - 9 77 00.
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Mario Leisle
Telefon: 05241 9770-12
E-Mail: presse@schlaganfall-hilfe.de
Internet: schlaganfall-hilfe.de