Die Themen und Aktionen zum Internationalen
Frauentag haben sich im Laufe der Jahrzehnte ständig verändert, und
gerade in den Industrienationen wurde bezüglich Gleichberechtigung
schon viel erreicht. Umso erstaunlicher ist es, dass im Bereich
Gesundheitsaufklärung und -versorgung einige der typischen
Frauenkrankheiten weit weniger Beachtung finden, als Erkrankungen,
die mehrheitlich Männer betreffen. Das gilt im besonderen Maße für
die Osteoporose. Die auch als Knochenschwund bekannte Krankheit wird
von vielen eher als Alterungserscheinung und nicht als ernsthaftes
Leiden betrachtet. Begriffe wie "Witwenbuckel" - womit ein durch
Osteoporose verursachter Rundrücken gemeint ist - lassen erahnen,
welch althergebrachte Vorstellungen damit verbunden sind. "Die
Osteoporose wird häufig nicht erkannt oder nicht ernst genommen und
zu spät oder unzureichend behandelt", so der Knochenspezialist Dr.
med. Hermann Schwarz aus Freudenstadt.
Warum aber ist die Osteoporose eine typische Frauenkrankheit? Eine
wesentliche Ursache liegt am Absinken des Hormonspiegels (Östrogen)
nach den Wechseljahren, denn die weiblichen Geschlechtshormone
beeinflussen den Knochenstoffwechsel. Wo zuvor ein Gleichgewicht
zwischen Knochenaufbau- und -abbau herrschte, führt der sinkende
Östrogenspiegel zur vermehrten Aktivität knochenabbauender Zellen.
Dadurch verlieren die Knochen an Substanz, werden porös und
bruchanfällig. Dann genügt oft schon ein eigentlich harmloser kleiner
Sturz nach einem Fehltritt auf der Treppe oder einem Stolpern über
die Teppichkante und schon kommt es zur Fraktur. Oftmals braucht es
dazu nicht einmal einen Sturz oder Aufprall; manchmal genügt bereits
ein Ruck beim Heben und an einem vorgeschädigten Wirbelknochen
entsteht ein Bruch und der Wirbelknochen schrumpft mit der Zeit immer
mehr in sich zusammen. Mediziner sprechen dann von einer
Spontanfraktur. Neben den Wirbelkörpern sind die Speiche des
Handgelenks und der Oberschenkelhalsknochen verstärkt anfällig für
sogenannte osteoporosebedingte Brüche. Diese Frakturen sind oft mit
starken Schmerzen verbunden und ziehen nicht selten Bettlägerigkeit
und Folgeerkrankungen mit sich.
Doch muss es keinesfalls so weit kommen, denn sowohl in der
Vorbeugung als auch in der medikamentösen Therapie gibt es wirksame
Methoden und Mittel, dem Knochenschwund entgegen zu wirken. Für die
Vorbeugung gilt: Ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalzium und
Vitamin D und viel Bewegung, am Besten im Freien. Und was die
Medikamente betrifft, stehen Ärzten heute wirksame Therapien zur
Verfügung. So zum Beispiel Bisphosphonate, die in Form von Tabletten,
Spritzen und Infusionen verabreicht werden und die an der
Knochenoberfläche wirken. Andere Möglichkeiten sind Strontiumranelat
sowie selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERMs), die für die
Knochen eine östrogenähnliche Schutzfunktion ausüben. Darüber hinaus
gibt es einen biologischen Wirkstoff, der alle sechs Monate unter die
Haut gespritzt wird und gezielt die knochenabbauenden Zellen hemmt.
Weitere gute Tipps zur Vorbeugung, der richtigen Ernährung und
Bewegung zum Schutz der Knochen, bis hin zur zeitgemäßen
medikamentösen Behandlung gibt es auf www.osteoporose.de.
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