Es beginnt mit kalten Füßen, Kribbeln und einem tauben Gefühl in den Beinen. Dann treten bei längeren Spaziergängen krampfähnliche Muskelschmerzen auf. Die Betroffenen müssen stehen bleiben, bis der Schmerz nachlässt. Mehr als drei Millionen Menschen sind in Deutschland von der Schaufensterkrankheit, auch Raucherbein genannt, betroffen. Sie wird durch Kalkablagerungen, die die Arterien verstopfen, verursacht. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann dies zu offenen Wunden und zum Absterben von Gewebe führen.
Die MediClin Robert Janker Klinik bietet jetzt ein vollkommen neues und schonendes Verfahren zur Behandlung der Schaufensterkrankheit an. Mit Hilfe eines neuartigen Instrumentes befreit Dr. Henrik Roth, Chefarzt der Radiologie, die Arterien von den Kalkablagerungen. Durch einen sehr kleinen Schnitt in der Leiste führt er eine etwa reiskorngroße Klinge zu dem verengten Gefäß.
"Die Ablagerungen werden von der Arterien-Innenwand getrennt, sammeln sich in der Spitze des Geräts und werden dann aus dem Körper entfernt", erläutert der Spezialist. Der Eingriff dauert etwa eine Stunde und erfolgt in örtlicher Betäubung. Der Patient ist nach ein bis drei Tagen wieder voll einsatzfähig, ist schmerzfrei und hat viel Lebensqualität zurück gewonnen.
Das neue Verfahren kann die bisher übliche Bypass-Operation vielfach und ist damit sowohl schonender als auch nachhaltiger für die Betroffenen: Denn eine Bypass-OP ist ein größerer chirurgischer Eingriff, der lange Hautschnitte und einen mehrtägigen stationären Aufenthalt notwendig macht. Und bei einer Ballondehnung drückt ein in die Arterie eingeführter Ballon die Kalkansammlungen lediglich gegen die Arterienwände und schafft einen Kanal für den Blutfluss. Im Gegensatz zu dem neuen Verfahren wird die Plaque dadurch nicht entfernt. "Die Wahrscheinlichkeit, dass eine vom Kalk befreite Arterie wieder zugeht, ist deutlich geringer, als wenn die Ablagerungen im Gefäß verbleiben und dort nur an die Innenwand gepresst werden", erklärt Dr. Roth. Das neue Behandlungsverfahren wird von gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.
Von der Schaufensterkrankheit sind vor allem Patienten mit hohem Blutdruck, Diabetes und hohem Cholesterinspiegel sowie Raucher betroffen. Der medizinische Fachausdruck für die Erkrankung lautet periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Im schlimmsten Fall führt sie zur Amputation des Beines.