Seit über 15 Jahren ist Gerry Friedle alias DJ
Ötzi inzwischen im Musikgeschäft und einer der wenigen Österreicher,
die auch international Top-Erfolge landen konnten. "Mein größter
Wunsch war, mich langfristig zu etablieren", sagt der Star im
Gespräch mit MEINE MELODIE (4/14; EVT: 13. März). "Das habe ich
geschafft. Diese 15 Jahre waren insgesamt eine coole Zeit!"
Seine anfängliche Naivität sei sogar nützlich gewesen. "Man darf
im Job nicht zu schlitzohrig sein, sonst geht der Schuss nach hinten
los", sagt DJ Ötzi. "Ich bin mit einer gewissen Liebe und Unschuld
losgezogen. Das hat sich nachträglich als goldrichtig erwiesen."
Doch der Ruhm hatte auch seinen Preis: Der Tiroler litt an
Depressionen, hatte einen Hörsturz. Seit 2012 tritt DJ Ötzi daher
beruflich kürzer. "Früher habe ich jährlich bis zu 300 Auftritte
gemacht und mich dabei hoffnungslos übernommen", sagt der Musiker.
"Ich möchte keine Maschine sein, sondern mit meinem Herzen singen. Es
geht nicht um Lebensstandard, sondern um Lebensqualität." Gesundheit
und die Zeit mit Ehefrau Sonja und Tochter Lisa-Marie sind dem Star
inzwischen wichtiger als Geld.
Seine Depressionen hat der Sänger mit QiGong-Übungen besiegt. "Sie
tun mir gut", sagt DJ Ötzi. "Ansonsten habe ich gelernt, traurige
Stimmungen durchzustehen, ohne dagegen anzukämpfen. Irgendwann kommt
wieder die Sonne raus."
Spätestens auf der Bühne ist der 40-Jährige dann wieder in seinem
Element. "Ich sterbe bis heute vor jedem Auftritt tausend Tode",
schildert Friedle sein Lampenfieber. "Aber wenn es dann auf der Bühne
losgeht, fällt die ganze Nervosität von mir ab."
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