Nach Angaben des Robert Koch-Instituts leiden
jährlich rund ein Drittel der Menschen in Deutschland an psychischen
Erkrankungen. Etwa 12 Prozent der Krankschreibungen sind auf
Depressionen, Burnout oder ähnliche Erkrankungen zurückzuführen.
Damit ist die Zahl seit dem Jahr 2000 um 75 Prozent gestiegen.
Patienten mit psychischen Erkrankungen warten daher inzwischen oft
bis zu drei und mehr Monate auf ein Erstgespräch beim
Psychotherapeuten. Doch Betroffene brauchen schnelle Hilfe, denn
unbehandelt können psychische Erkrankungen leicht chronisch werden.
Langes Warten auf einen Termin oder aufwändige Antrags- und
Gutachterverfahren zur Klärung der Kostenübernahme schrecken manche
Patienten vor dem Gang zum Arzt und Psychotherapeuten ab - so bleibt
die Krankheit oft viel zu lange unbehandelt. Genau hier setzt das
FacharztProgramm im Bereich Psychiatrie, Neurologie, Psychotherapie
an. Dabei arbeiten Hausarzt und Facharzt bzw. Psychotherapeut eng
zusammen. Der Hausarzt ist die zentrale Anlaufstelle für den
Patienten in Gesundheitsfragen und der Erstversorger. Bei Bedarf
überweist der Hausarzt den Patienten an den Facharzt bzw.
Psychotherapeuten. Beide stehen während der gesamten Behandlungsdauer
in Kontakt und stimmen ihr weiteres Vorgehen ab. Das übergeordnete
Ziel ist die schnelle, unbürokratische und bedarfsgerechte Versorgung
psychisch Kranker mit hoher Flexibilität bei der Wahl der
bestmöglichen Therapie.
In der Praxis sieht die Umsetzung so aus: Der Patient bespricht
zunächst seine Anliegen mit seinem Hausarzt. Bei Bedarf, erhält er
eine Überweisung zum Psychotherapeuten. Statt bis zu drei Monate auf
ein Erstgespräch warten zu müssen, bekommt er innerhalb von längstens
14 Tagen einen Termin, im Notfall noch am gleichen Tag. Ist eine
Therapie angezeigt, beginnt diese innerhalb von zwei Wochen.
Insgesamt steht mehr Zeit für Informationen, Fragen und Sorgen der
Patienten zur Verfügung.
Am FacharztProgramm teilnehmen können alle Versicherten der AOK
Baden-Württemberg und der Bosch BKK, die sich bereits ins
HausarztProgramm eingeschrieben haben. Nähere Informationen erhalten
Interessierte bei teilnehmenden Praxen und den beiden Kassen.
Pressekontakt:
Ansprechpartner AOK Baden-Württemberg:
Kurt Wesselsky (Pressesprecher)
Telefon: 0711 2593-231
kurt.wesselsky@bw.aok.de
Ansprechpartner MEDI Baden-Württemberg:
Angelina Schütz (Pressesprecherin)
Telefon: 0711 806079-223
schuetz@medi-verbund.de
Ansprechpartner Bosch BKK:
Sonja Feihle (Pressesprecherin)
Telefon: 0711 811-30790
sonja.feihle@de.bosch.com