New Hampshire stimmte am 6. März 2014 mit einer überwältigenden
Mehrheit von 219 zu 66 Stimmen gegen die Hilfe zum Suizid. Nancy
Elliott, die drei Legislaturperioden lang Regierungsvertreterin war,
erklärt, warum New Hampshire sich gegen die Hilfe zum Suizid
ausgesprochen hat und warum eine fortschrittliche Gesellschaft wie
die in Quebec die Sterbehilfe ablehnen sollte.
Die Gesetze von New Hampshire ähneln denen von Quebec stark. Beide
Vorschläge öffnen der Misshandlung von Menschen in medizinischen
Einrichtungen Tür und Tor. Die Kriterien, für wen diese Lösung
infrage käme, sind in beiden Gesetzesvorlagen vage und wenig konkret.
Medizinische Prognosen sind nicht in jedem Fall korrekt. Viele
Menschen, die schon "abgeschrieben" wurden, leben länger, als ihre
Ärzte prognostiziert haben. Es gibt Krankheiten, die für die
Betroffenen nicht zwangsläufig tödlich verlaufen und mit denen sie
noch viele Jahre leben können, wenn sie entsprechend behandelt
werden. Elliott führte das Beispiel von Richard Bloom aus New
Hampshire an, der an Pankreaskrebs litt und der nach Aussagen seiner
Ärzte noch 18 Monate zu leben hatte. Zunächst wurde ihm eine
Behandlung verweigert. Erst nach langen Kämpfen mit seinen
Gesundheitsanbietern wurde er behandelt und noch neun Jahre später
geht es ihm gut.
Beide Gesetzesvorlagen schaffen beste Voraussetzungen für
Missbrauch durch Familienangehörige, vor allem solche, die von einer
Erbschaft profitieren könnten. Die Misshandlung von Senioren in der
Gesellschaft allgemein wird von der Weltgesundheitsorganisation auf 4
bis 6 % geschätzt, in Pflegeheimen ist die Rate vermutlich sogar noch
höher.
Zusammenfassend erklärt Nancy Elliott, dass "Sterbehilfe einen
Freibrief für alle Arten von Misshandlung von Menschen darstellt, die
sich in der verwundbarsten Phase ihres Lebens befinden."
Lisa D'Amico, die Präsidentin der Organisation Le fonds d'aide aux
victimes d'erreurs médicales (FAVEM), die ebenfalls bei der Konferenz
anwesend war, sagte, dass Behinderte vor einem Missbrauch der
Sterbehilfe geschützt werden müssen. Sie erklärte, dass auch Menschen
mit einer Behinderung wie sie selbst einen gesellschaftlichen Beitrag
leisten und die Gemeinschaft aktiv unterstützen können. Medizinische
Forschung ist notwendig, um Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit
gesundheitlichen Problemen zu entwickeln, und dies trägt zur
Forschung und Entwicklung, einer wirtschaftlichen Investition, bei.
Der daraus entstehende Nutzen besteht in besser funktionierenden
Bürgern, die dann ihrerseits einen gesellschaftlichen Beitrag leisten
können. Sie erinnerte uns auch daran, dass nicht alle Behinderungen
angeboren sind, sondern dass viele Behinderte erst im späteren
Verlauf ihres Lebens davon betroffen sind und andere möglicherweise
bereits in jungen Jahren einen Unfall erlitten haben. Die gesamte
Gesellschaft hat ein Interesse an einer besseren medizinischen
Versorgung unserer Mitmenschen, damit sie einen grösseren Beitrag
leisten können.
In dem Video http://youtu.be/Z1a2tsk_jZI, in dem Einwohner der
kanadischen Provinz Quebec um Hilfe bitten, Sterbehilfe zu
verhindern, beschreibt die 16-jährige Nadine, wie sie mit 14 Jahren
eine Leukämieerkrankung und eine Knochenmarkstransplantation
überstand. Sie erklärt, dass junge Menschen Liebe und Unterstützung
benötigen, um mit einer solchen Erfahrung fertig zu werden, und nicht
die tödliche Verführung der Sterbehilfe.
Hausärztin Dr. Sylvia Baribeau wies darauf hin, wie wichtig es
ist, Menschen, die medizinische Hilfe benötigen, zu behandeln und zu
unterstützen, anstatt sie in einer solchen Situation einfach allein
zu lassen. "Sterbehilfe ist keine medizinische Behandlung, sondern
die grausamste Art und Weise, seine Mitmenschen zu misshandeln und im
Stich zu lassen."
Dr. Paul Saba, der Präsident der Coalition of Physicians for
Social Justice, erinnert daran, dass "mehr als 9 Millionen Ärzte in
den über 100 Ländern, die vom Weltärztebund vertreten werden,
Sterbehilfe ablehnen und die Ärzte dazu auffordern, auch in den
Ländern, in denen sie gesetzlich erlaubt ist, auf Sterbehilfe zu
verzichten. Sie steht auch im Widerspruch zu den Konventionen und
Vereinbarungen der Vereinten Nationen."
Video mit Videounterschrift: "Gesetzesvorlage Nr. 52 in Quebec:
New Hampshire lehnt Gesetzesvorschlag über Hilfe zum Suizid ab -
Konsequenzen für Quebec." Das Video finden Sie hier:
http://www.youtube.com/watch?v=sAKQNEN6LjQ
Falls Sie weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich an:
Dr Paul Saba +1-514-886-3447 / +1-514-249-8541/
pauljsaba@gmail.com coalitionmd.org [http://www.coalitionmd.org ]