fit und munter - Bahn frei für die ältere Generation / Ergotherapeuten verständnisvolle Berater beim Anpassen von Wohnungen

fit und munter

Bahn frei für die ältere Generation / Ergotherapeuten verständnisvolle Berater beim Anpassen von Wohnungen


Mit dem Älterwerden gehen körperliche und
geistige Veränderungen einher - beim einen früher, beim anderen
später. Irgendwann ist es aber bei jedem so weit, dass die
Beweglichkeit abnimmt, Schnelligkeit, Koordinations- und
Reaktionsvermögen ebenso wie Gleichgewichts- und andere
Wahrnehmungssinne allmählich nachlassen. Eine Entwicklung also, die
ein eigenständiges Wohnen zunehmend erschwert. "Wer gerne zuhause alt
werden möchte, kann mithilfe einer ergotherapeutischen Beratung
entsprechende Anpassungen in den eigenen vier Wänden angehen. Und das
am besten frühzeitig, also bevor es zu Stürzen oder anderen Unfällen
in der Wohnung kommt.", zeigt Frank Weckwerth, Ergotherapeut und im
DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.) aktiv, eine wichtige
Maßnahme für die persönliche Sicherheit von Menschen der älteren
Generation auf.

"My home is my castle" - damit bringen die Engländer auf den
Punkt, was Wohnen ausmacht: geborgen sein, sich sicher fühlen, sein
eigener Herr zu sein "im eigenen Königreich". Menschen, die zur
älteren Generation gehören und den Genuss des selbstbestimmten
Wohnens in der eigenen Wohnung nicht unnötig früh aufgeben möchten,
finden professionelle Unterstützung bei Ergotherapeuten. "Wir sind
die Spezialisten, wenn es darum geht, Menschen zu einem
funktionierenden Alltag mit mehr Lebensqualität zu verhelfen, auch
wenn sie Beeinträchtigungen oder Behinderungen haben.", unterstreicht
der in Sachen Wohnraumanpassung bewanderte Ergotherapeut Weckwerth
die Bedeutung der Ergotherapie in diesem Zusammenhang.

Ergotherapie: Der Blick vor und hinter die Kulissen

Ergotherapeuten wie Frank Weckwerth schauen als erstes vor Ort,
welche Gefahrenquellen sie als neutrale Beobachter in der Wohnung
eines Klienten finden. Dabei gehen sie ebenso auf die Bedürfnisse des
Einzelnen ein wie auf dessen Probleme. Sie wissen aus ihrer oft
langjährigen Berufserfahrung, dass Menschen, die zur älteren
Generation zählen, in aller Regel davon überzeugt sind, mit den ihnen
bekannten Fußfallen und anderen "Problemzonen" in der Wohnung gut
zurechtzukommen. "Das ist jedoch ein Trugschluss, den es im Laufe der
Beratung mit ergotherapeutischem Fingerspitzengefühl auszuräumen
gilt.", erklärt Weckwerth die zielgerichtete aber behutsame
Vorgehensweise seines Berufsstandes - nicht nur im Umgang mit der
älteren Generation. Neben den klassischen Stolperfallen wie Teppichen
und Läufern, die sich bei den meisten in nahezu allen Zimmern finden,
gibt es in allen Wohnungen zahlreiche andere bauliche oder in der
Anordnung der Möbel begründete Sicherheitsrisiken. Oder Möbel, die
den Durchgang mit Gehhilfen oder dem Rollator versperren, so dass
Umwege nötig sind. Die auf die altersgerechte Anpassung von Wohnungen
spezialisierten Ergotherapeuten sehen sich daher mit geübtem Blick
Zimmer für Zimmer um. Denn jede Wohnung hat ihre individuellen
Gegebenheiten. Und das trifft noch mehr auf die darin lebenden
Menschen zu. Deshalb ist es ganz typisch Ergotherapie, die
Betroffenen genau zu befragen und herauszufinden, was ihnen wichtig
ist, wie ihr Tagesablauf aussieht, welche Tätigkeiten im Haushalt sie
selbst erledigen, wo sie sich am liebsten aufhalten und wohl fühlen.
Denn die Wohnzufriedenheit hat bei der älteren Generation einen
besonderen Stellenwert und trägt wesentlich zu deren Zufriedenheit
und damit zur Gesundheit bei. Schließlich verbringen die Menschen in
höherem Alter ihren Tag im Durchschnitt bis auf etwa drei Stunden
innerhalb ihrer Wohnung.

Ergotherapeuten: Nehmen Rücksicht auf Gefühle ...

Auch wenn es oft aus Vernunftgründen gut wäre, umgehend Änderungen
vorzunehmen, ist dies aus Sicht der Ergotherapeuten nicht
zielführend. Manchmal müssen die beratenden Ergotherapeuten sich
damit zufrieden geben, dass ein Klient zunächst nur einen
Bewegungsmelder am Bett installieren lässt, der dafür sorgt, dass in
der Nacht das Licht angeht - für den sicheren Weg zur Toilette. Oder
der Schreiner den Lieblingssessel um einige Zentimeter erhöht und
nicht mehr benötigte Möbel aus dem Weg geräumt werden, damit sich die
Bewohner in sicheren Bahnen bewegen können. "Sobald die Klienten für
sich erkennen, welche Erleichterung und erhöhte Sicherheit schon
derart geringfügige Veränderungen mit sich bringen, lassen sie sich
gerne auch auf tiefergreifende, oftmals auch mit Umbauten verbundene
Vorschläge zur Wohnungsoptimierung ein.", berichtet Frank Weckwerth
stellvertretend für seine Kolleginnen und Kollegen, die schon viele
ihrer Klienten aus der älteren Generation durch Kompetenz überzeugen
konnten. Einfühlsames Vorgehen heißt ihr Schlüssel zum Erfolg. Denn
sie wissen: Verständnis, Mitgefühl und gemeinsames Erarbeiten von
Lösungen, die sowohl die persönlichen Ressourcen als auch die
Beeinträchtigungen des jeweiligen Menschen berücksichtigen, bewegen
mehr als aufoktroyierte Ideen.

... und helfen bei den Formalitäten

Ebenfalls unterstützen und begleiten Ergotherapeuten ihre Klienten
bei der Umsetzung der nötigen Anpassungen in ihrer Wohnung oder beim
Beschaffen von Hilfs- und Geldmitteln. Sie informieren die älteren
Menschen über mögliche Zuschüsse, Finanzierungshilfen und weitere
Geldquellen. Und vor allem: Sie bestärken sie, die getroffenen
Entscheidungen in die Tat umzusetzen. Denn vor dem sicheren und
entspannten Wohnen kommen oft bürokratische Hürden auf die
Betroffenen zu. Und nicht zu vergessen: Vorarbeiten wie Ausräumen
eines oder mehrerer Zimmer, die Belästigungen durch Schmutz und
Handwerker in der Wohnung und andere, allerdings allesamt
vorübergehende Unannehmlichkeiten, die gerade die ältere Generation
eher scheut. Aber schlussendlich zählt das Ergebnis und wer
durchhält, darf sich zu recht an seiner barrierefreien Wohnung und
persönlichen Freiheit erfreuen.

Informationsmaterial erhalten Interessierte bei den
Ergotherapeuten des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten e.V.
(DVE). Diese sind über die Therapeutensuche auf www.dve.info zu
finden.



Pressekontakt:
Angelika Reinecke, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des DVE e.V.
Telefon: 033203 - 80026, E-Mail: a.reinecke@dve.info
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