fit und munter - Zum ersten Mal in Sachsen und Thüringen: Paracelsus Klinik Adorf wendet neue Behandlungsmethode gegen chronischen Schmerz an / Statt Schmerzen spürt man nur noch Kribbeln (FOTO)

fit und munter

Zum ersten Mal in Sachsen und Thüringen: Paracelsus Klinik Adorf wendet neue Behandlungsmethode gegen chronischen Schmerz an / Statt Schmerzen spürt man nur noch Kribbeln (FOTO)



Rund 12 Millionen Menschen leiden in Deutschland an chronischem
Schmerz. Ihnen entgeht häufig ein großes Stück Lebensqualität. Dr.
Peter Hügler, Leiter des Zentrums für Neuromodulation und Chefarzt
für Anästhesie und Intensivmedizin an der Paracelsus Klinik Adorf,
kann ihnen helfen. Zum ersten Mal in Sachsen und Thüringen hat er
eine völlig neue Behandlungsmethode im Kampf gegen chronische
Schmerzen angewandt: die Dorsal Root Ganglion Stimulation (DRGS, zu
Deutsch: Nervenwurzelganglionstimulation). Das Verfahren der DRGS
gibt es erst seit zwei Jahren und darf nur von Spezialisten für
Neuromodulation durchgeführt werden. Deutschlandweit gibt es derzeit
nur vereinzelt Zentren, in denen die diese Behandlungsmethode
etabliert ist.

Geeignet für dieses Therapieverfahren sind alle Patienten mit
Nervenschmerzen, bei denen die Schmerzen auf bis zu vier Nerven
lokalisiert werden können. Eine Voraussetzung für die Anwendung
dieser modernen Methode der Schmerztherapie ist, dass den Betroffenen
mit den Methoden der konservativen multimodalen Schmerztherapie nicht
ausreichend geholfen werden kann.

Der 32-jährige Daniel Müller (Name geändert) war so ein Patient.
"Als Müller mit seinen Schmerzen zu uns kam, hatte er seit drei
Jahren chronische Schmerzen im oberen Brustbereich der linken Seite.
Sie waren teilweise so stark, dass er sich nicht mehr traute, sich zu
bewegen, weil er Angst, bis hin zu Panikattacken, vor den Schmerzen
hatte", erzählt Hügler. Arthrosen in der Wirbelsäule waren die
Ursache für die Schmerzen des aus Plauen stammenden Patienten. "Ihm
hatten auch die jahrelange Einnahme von Medikamenten sowie
verschiedene Physio-, Psycho- und manuelle Therapien nicht geholfen",
berichtet Hügler. Im Gegenteil: Die Medikamente verursachten
Nebenwirkungen statt Linderung. Die Leidensgeschichte des 32-Jährigen
begann bereits 2003, also vor über zehn Jahren. Zahlreiche
Krankenhausaufenthalte folgten, alle ohne nennenswerten Erfolg. Bis
jetzt.

Peter Hügler hat Müller mit dem DRGS-Verfahren die Schmerzen fast
ganz genommen. Im Rahmen einer örtlichen Betäubung wurde dem
Patienten eine 1mm dünne elektronische Sonde durch eine spezielle
Injektionsnadel auf dem Nervenganglion platziert. "Die Sonde gibt
elektrische Impulse im Mikroamperebereich ab. Der Patient spürt dann
in dem Bereich, in dem er vorher Schmerzen hatte, ein Kribbeln sowie
ein warmes Gefühl", erläutert Hügler die Funktionsweise der Sonde.
Mit Hilfe einer Fernbedienung kann der Patient die Stromzufuhr selbst
regulieren. Die Sonde ist mit einem Impulsgenerator verbunden, der
diese mit Energie versorgt.

"Das absolut Neue und damit spektakuläre am DRGS-Verfahren ist,
dass es gelingt, jeden Nerv für sich zu stimulieren. Der Nerv wird
dort angeregt, wo er die Wirbelsäule verlässt, ohne dass das
Rückenmark verletzt oder mitstimuliert wird. Dies macht es möglich,
Menschen zu helfen, bei denen nur ein einziger Nerv für die Schmerzen
verantwortlich ist", erklärt Peter Hügler das neue Verfahren. So
können Schmerzen ohne Medikamente behandelt werden, die vorher nicht
behandelt werden konnten.

Bei dieser Methode können bis zu vier Nerven mit einer Sonde
versehen werden. "Es ist ein sehr gezielter minimal-invasiver
Eingriff, bei dem kein Gewebe zerstört wird und so keine Narben mit
ihren typischen Folgen in der Wirbelsäule entstehen", so Hügler. Für
den 32-jährigen Plauener beginnt nun nach mehr als zehn Jahren
Leidensgeschichte ein Alltag fast ohne Schmerzen. Und damit sind auch
die Panikattacken verschwunden.

Mittwochs findet ab 13.00 Uhr eine Sprechstunde speziell zur
Neuromodulation statt. Interessierte Patienten können sich unter der
Telefonnummer 037423/792410 im Mehrversorgungszentrum der
Schmerzklinik Adorf melden.



Pressekontakt:
Saskia Eßer
T 0541/ 6692 334
M saskia.esser@paracelsus-kliniken.de
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