Ob man Links- oder Rechtshänder wird, entscheidet sich schon vor
der Geburt. Wer im Mutterleib häufiger am linken Daumen saugt, wird
eher Linkshänder. Das zeigen Ultraschallbilder. Gut jeder Siebte
neigt laut Statistik dazu, seine linke Hand mehr zu gebrauchen als
die rechte. Oft wird über besondere Eigenschaften von Linkshändern
gemutmaßt. Welche Unterschiede es zu Rechtshändern tatsächlich gibt,
dazu Peter Kanzler, Chefredakteur der "Apotheken Umschau":
O-Ton 27 sec.
"Das Gehirn ist in eine rechte und eine linke Hälfte aufgeteilt.
Bei Linkshändern sind Teile der rechten Gehirnhälfte stärker
ausgeprägt, bei Rechtshändern ist es genau umgekehrt. Bestimmte
Fähigkeiten - etwa musikalische oder künstlerische - werden eher von
der rechten Hälfte dominiert, logisches und mathematisches Denken
findet dagegen eher links statt. Aus diesem Grund, so mutmaßen
Wissenschaftler, gibt es Unterschiede zwischen Links- und
Rechtshändern."
Linkshändern wird zum Beispiel nachgesagt, sie seien intelligenter
als Rechtshänder. Bewiesen ist das aber nicht:
O-Ton 20 sec.
"Der durchschnittliche Intelligenz-Quotient von Links- und
Rechtshändern ist gleich. Es fällt jedoch auf, dass es unter den
Hochbegabten viele Linkshänder gibt. Andererseits haben aber auch
überdurchschnittlich viele Linkshänder Lernschwierigkeiten. Eine
mögliche Erklärung: Für Linkshänder gibt es besonders viele Hürden in
der Rechtshänder-Welt. Manche wachsen daran, andere scheitern."
Außerdem sollen Linkshänder besonders kreativ sein. Auch das ist
aber unter Wissenschaftler umstritten:
O-Ton 17 sec.
"Es gibt keine Studie, die das belegt. Aber Linkshänder gehen
Dinge oft anders an als Rechtshänder. Sie betrachten ein Bild
beispielsweise oft erst von rechts nach links. Sie haben also einen
ganz anderen Blick auf ein Objekt. Und das kann bei Rechtshändern
ganz besonders kreativ wirken."
Linkshänder sollen angeblich auch früher sterben als Rechtshänder.
Doch laut "Apotheken Umschau" stimmt das nicht. Die große Mehrheit
der Wissenschaftler sei davon überzeugt, dass Linkshänder nicht
früher sterben und dass sie auch nicht anfälliger für Krankheiten
sind.
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