Eine der häufigsten Ursachen für Blindheit
weltweit kann besiegt werden: Mindestens 18 Millionen Menschen sind
nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit der
Flussblindheit (Onchozerkose) infiziert. Unbehandelt erblinden immer
noch viele Betroffene. Zum Weltgesundheitstag am 7. April macht die
Christoffel-Blindenmission (CBM) darauf aufmerksam, dass dieser Kampf
gewonnen werden kann. CBM-Direktor Dr. Rainer Brockhaus: "In
Kolumbien und Ecuador haben wir die Flussblindheit bereits
erfolgreich eliminiert. Weitere Länder müssen jetzt folgen. Wir
arbeiten intensiv mit Regierungen, Unternehmen und Partnern daran,
dass es in zwei Jahrzehnten keine Neuinfektionen durch Flussblindheit
mehr geben wird."
Regelmäßig einmal im Jahr eingenommen bietet das Medikament
Mectizan Schutz gegen die Erkrankung. Rund 15-20 Jahre muss die
Behandlung fortgesetzt werden, um die Übertragung zu verhindern und
Augenlicht dauerhaft zu retten. Die CBM unterstützt die Verteilung
der Tabletten an rund 16 Millionen Menschen jährlich. Vor allem in
Afrika, wo die meisten Infizierten leben, setzt sich die CBM dafür
ein, dass auch Menschen in besonders abgelegenen und von Armut und
Krisen geprägten Gegenden erreicht werden.
Bereits seit über 25 Jahren werden die Tabletten kostenlos vom
Arzneimittelhersteller MSD Sharp & Dohme über ein
Mectizan-Spendenprogramm zur Verfügung gestellt. Denn leisten können
sich die Betroffenen das Medikament nicht. Die Flussblindheit zählt
zu den sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten. Damit gehört
sie zu den Krankheiten, die besonders arme und vernachlässigte
Menschen in Entwicklungsländern betreffen, wo es an Geld und
ärztlicher Versorgung mangelt.
Verbreitet ist die Flussblindheit in der Nähe schnell fließender
Gewässer, was der Krankheit ihren Namen gab. Denn dort lebt der
Überträger der Krankheit: die Kriebelmücke. Durch einen Stich gelangt
ein parasitärer Wurm in den menschlichen Körper. Dort vermehrt er
sich und verbreitet mikroskopisch kleine Würmer, die zu
unerträglichem Juckreiz und schweren Hautveränderungen führen.
Wandern die Würmer bis zum Auge, sind Entzündungen und fast immer
Blindheit die Folge.
Die Christoffel-Blindenmission zählt zu den größten und ältesten
Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie
fördert seit über 100 Jahren weltweit Menschen mit Behinderungen in
Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das Leben von
Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu vermeiden
und Barrieren abzubauen. Die CBM unterstützt zurzeit 714 Projekte in
73 Ländern. Weitere Informationen unter www.cbm.de.
Pressekontakt:
CBM-Pressestelle: Peter Liebe, mobil: 0172-7630578,
E-Mail: peter.liebe@cbm.de