„Parkinson? Da gibt es doch heute vielfältige Möglichkeiten, durch Medikamente und operative Eingriffe Abhilfe
zu schaffen“. So lautet die allgemeine Meinung, die auch immer wieder durch Berichte in Fernsehen und Printmedientransportiert
wird. Alles nicht so schlimm also?
Die Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung, die erste Stiftung in Deutschland, die sich der Forschungsförderung
mit Schwerpunkt Parkinson verschrieben hat, beurteilt dieses Problem deutlich differenzierter. „Weder die
die Versorgung mit Medikamenten noch die neuerlich propagierte Hirnoperation (THS) ist ein Allheilmittel“ bekräftigt
Hermann Terweiden, Stifter und Stiftungsvorsitzender und selbst seit vielen Jahren an Parkinson erkrankt.
„Die Parkinsonmedikamente haben erhebliche Nebenwirkungen, die sich oft erst nach jahrelanger Einnahme
einstellen“. Auch bei der THS kann es immer wieder zu erheblichen Komplikationen kommen, vor allem wegen
mangelnder Nachsorge. „Was wir brauchen, sind Alternativen zur lebenslangen Einnahme von Medikamenten
wie zum Beispiel Entspannungsübung, Bewegung, Ernährung usw. und die Stärkung der Eigenverantwortung des
Erkrankten“, so Terweiden.
Der Erforschung von nichtmedikamentösen Therapieansätzen ist deshalb der Schwerpunkt in der Arbeit der Hilde-
Ulrichs-Stiftung, die seit ihrer Gründung vor 17 Jahren immer wieder Forschungsvorhaben und konkrete Projekte
unterstützt sowie einzelne Forscher mit Preisen ausgezeichnet hat. Eine dieser Preisträger ist Frau
Prof. Daniela Berg, die kürzlich durch ihren Auftritt bei der Fernsehtalkshow „Maischberger“ bundesweiten Bekanntheitsgrad
erreichte.
Die Arbeit der Stiftung wird ausschließlich ehrenamtlich von einem Beirat von Parkinsonkranken und Angehörigen
geleistet, trotz der Beeinträchtigung durch die Krankheit. 17 Jahre nach Gründung hat sich die Stiftung nun eine
Neuausrichtung und Runderneuerung verordnet. Eine 45 Jahre junge Frau mit langjähriger Managementerfahrung,
die auch schon einige Jahre an Parkinson erkrankt ist, wird in Zukunft die bundesweite Arbeit als Stiftungsbeauftragte
koordinieren und weiter voranbringen. Sie unterstützt den Stiftungsbeirat und entwickelt gemeinsam
mit ihm Aktivitäten zur Information über die Parkinson-Erkrankung. Dabei will sich die Stiftung vor allem auf die
Gruppe der jünger Erkrankten konzentrieren. „Wer die Diagnose Parkinson mit 36 Jahren bekommt, steht natürlich
vor ganz anderen Problemen als jemand, der mit 75 Jahren erkrankt“, betont Stiftungsbeauftragte Stephanie
Heinze. Zusätzlich zu den gesundheitlichen Aspekten fragen sich die Betroffenen, wie es weitergeht mit Familie,
Kindern, finanzieller Situation und Beruf. Hier will die Stiftung ein Informations- und Beratungsangebot aufbauen,
das die Betroffenen unterstützt und ihnen Hilfestellung gibt bei der Bewältigung der anstehenden Probleme.
Trotz der durch die gegenwärtige Zinssituation begründeten Schwierigkeiten, überhaupt einen Ertrag des Stiftungsvermögens
zu erzielen, um ihn dann ausgeben zu können, hat sich die Hilde-Ulrichs-Stiftung zum Ziel gesetzt,
alle zwei Jahre einen mit 10.000 € dotierten Forschungspreis zu vergeben. Vorschläge und Bewerbungen
können direkt bei der Stiftung erfolgen. Gefördert werden Menschen, die ohne vordergründige wirtschaftliche
Interessen Forschung und Entwicklung im Interesse der Parkinsonkranken betreiben. „Eine Therapie oder ein
Produkt muss dem Patienten nützen und nicht dem Hersteller“ so die Stiftung. „Nur dann erfährt es unsere Unterstützung“.
Damit die Stiftung auch in Zukunft ihre Arbeit leisten kann, ist sie auf Spenden angewiesen. Die Unterstützung
der Forschungsförderung ist über das Spendenkonto: 200 355 376 bei der Frankfurter Sparkasse (BLZ: 500 502
01) möglich (IBAN: DE06500502010200355376). Aktivitäten der Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung
und Informationen rund um das Thema Morbus Parkinson können unter www.parkinsonweb.com über das Internet
eingesehen werden.