Mit Kosmetik erweitert TransFair das Sortiment fair gehandelter Waren in Deutschland. Verbraucher können sich dadurch jetzt auch bei der täglichen Pflege für Produkte mit fair produzierten Inhaltsstoffen entscheiden. "Der Markt für nachhaltige Kosmetikprodukte wächst stetig", sagte TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath auf der Messe Fair Handeln in Stuttgart. "Fairtrade-Kosmetik ermöglicht Produzenten zusätzliche Absatzmärkte und Verkäufe unter Fairtrade-Bedingungen." Im Rahmen der Messe Fair Handeln stellte TransFair heute die ersten Partnerfirmen vor.
Nachhaltige Kosmetik im Trend
"Die Nachfrage nach nachhaltig produzierter Kosmetik steigt immer weiter an", sagte Overath, "und die Konsumenten möchten sich für Produkte mit Mehrwert entscheiden". TransFair reagiert auf diesen Trend und führt in Deutschland das Fairtrade-Siegel für Kosmetik ein. Zunächst sind Hand- und Gesichtscremes sowie eine Lippenpflegeserie von Fair Squared aus Köln sowie eine Fußlotion und Zahnreinigungstabletten von Lush aus Berlin im Handel erhältlich. Zudem werde für den Hotel- und Gaststättenbereich in Kürze eine Pflegeserie des Herstellers ADA Cosmetics International erscheinen. TransFair knüpft mit der Einführung von Fairtrade-Kosmetik an positive Erfahrungen auf dem britischen und schwedischen Markt an.
Die ersten Produkte enthalten Fairtrade-Oliven- und Mandelöl "Fair Squared bezieht für seine Pflegeprodukte extra natives und bio-zertifiziertes Olivenöl von der Produzentenkooperative Canaan im Westjordanland.", sagte Oliver Gothe, Geschäftsführer von Fair Squared. Wie bei allen Fairtrade-Produkten bekommen die Produzenten einen Fairtrade-Mindestpreis und eine Fairtrade-Prämie, mit der sie Gemeinschaftsprojekte umsetzen können. "Canaan arbeitet mit mehr als 1700 lokalen Kleinbauernbetrieben zusammen, die die Fairtrade-Prämie für Programme in den Bereichen Bildung, Frauenrechte und Umwelt verwenden."
Mandelöl aus Jenin im Westjordanland ist einer der Rohstoffe für die Fairtrade-Kosmetikprodukte von Lush. Der Faire Handel mit Mandelöl ist ein neuer Produktbereich für die Hersteller, die hauptsächlich Olivenöl anbauen. So konnte eine dauerhafte Unterstützung der Kleinbauern in der Region etabliert werden. "Fairtrade ist eine stimmige Ergänzung für unsere Produktpalette. Das Fairtrade-Siegel zeichnet die nachhaltige Zusammenarbeit für unsere Kunden eindeutig aus und macht einen Teil unserer Philosophie leicht erkennbar. Fairer Handel als eine der tragenden Säulen von Lush spielt eine übergeordnete Rolle bei der Rohstoffbeschaffung. Wir achten sorgfältig darauf, dass unsere Handelsbeziehungen einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Produzenten schaffen", sagte Tanja Umbach, Brand Managerin von Lush Deutschland.
Über 200 Fairtrade-Rohstoffe können Overath zufolge für Kosmetik verwendet werden Ein Großteil der existierenden Fairtrade-Rohstoffe könne man in Kosmetikartikeln verarbeiten. Dadurch seien mehr als 200 natürliche Inhaltsstoffe wie Kakaobutter, Mandelöl oder Honig für die Produktion von Kosmetikprodukten verfügbar. Durch die zusätzliche Produktkategorie erschließen sich den Fairtrade-Produzenten neue Märkte, da ihre Rohstoffe nun für Kosmetik nachgefragt werden. Welche Kriterien erfüllt werden müssen, damit Kosmetikartikel das Fairtrade-Siegel tragen dürfen, erläuterte Overath wie folgt: "Alle Inhaltsstoffe eines Fairtrade-Kosmetikproduktes, die als Fairtrade-Rohstoffe verfügbar sind, müssen auch Fairtrade-zertifiziert sein."
Aufbau von Strukturen im Süden
Das Ziel von Fairtrade, die Organisationsstrukturen in den Produzentenländern zu fördern, spiegelt sich bei Fairtrade-Kosmetik wider: Zusätzlich zu Fairtrade-Mindestpreis und -Prämie fließen 50 Prozent der Lizenzgebühren, die von den Unternehmen an TransFair gezahlt werden, zurück an Fairtrade International, um Projekte vor Ort zu finanzieren. "Fairtrade ist eine Bewegung, die von Produzenten getragen wird. Damit dies umgesetzt werden kann, brauchen wir stärkere Strukturen im Süden", sagte Overath. TransFair erhofft sich, dass die Produktpalette an Kosmetik mit Fairtrade-Inhaltsstoffen im weiteren Jahresverlauf wächst. Mehr Verkaufsstellen und weitere Produktkategorien sollen hinzukommen, sodass Verbrauchern die Suche nach nachhaltiger Kosmetik erleichtert wird. Seit Kurzem gebe es zudem die ersten "Fairtrade-Hotelzimmer", bei denen die Produkte fest eingeplant seien.
Weitere Informationen und Fotos unter www.fairtrade-deutschland.de/pressemappe.
Infos und Bilder zur Fair Handeln im Pressebereich unter www.messe-stuttgart.de/fairhandeln/journalisten/pressematerialien/ Informationen zur Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg SEZ unter www.sez.de .
Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) wurde 1991 durch den Landtag von Baden-Württemberg errichtet. Sie hat 2005 und 2006 die ersten bundesweiten Fair Handelsmessen in Stuttgart veranstaltet, die wegweisend für die Weiterentwicklung der Branche und für verschiedene Folgemessen waren. Die SEZ ist die Initiatorin der FAIR HANDELN und deren fachlicher und ideeller Träger. Als Bildungseinrichtung informiert die SEZ vielseitig über globale Themen und sensibilisiert quer durch die Gesellschaft für ein Mitwirken an einer gerechten und nachhaltigen Zukunft weltweit. Als Servicestelle bietet sie vielfältige Dienstleistungen zur Stärkung und Förderung des entwicklungspolitischen Engagements im Land.