Essen mit Besteck kann eine große Herausforderung werden, nicht nur für Demenzkranke oder Schlaganfallpatienten. Wenn Menschen nicht mehr mit Messer und Gabel essen können, wird in der Regel angereicht. Das untergräbt die Würde der Patienten und ihre Selbständigkeit.
Damit die Eigenverantwortung möglichst lange erhalten bleibt, haben die Macher vom UniKit ein Konzept für Fingerfood entwickelt. Fingerfood bedeutet natürlich nicht, dass fortan Partyhäppchen serviert werden. Speisen werden einfach so zubereitet, dass sie mundgerecht und gut greifbar sind.
Der neue UniKit-Folder zeigt mit vielen Tipps und Rezepten, wie man zu den verschiedenen Defiziten im Alter das passende Angebot kreiert.
Der UniKit-Folder Fingerfood ist in drei wesentliche Bereiche unterteilt.
Fingerfood als Tellergericht
Die Empfehlung lautet, täglich und zu allen Mahlzeiten warmes Fingerfood verfügbar zu halten. Der Aufwand hält sich nach der Umstellung in Grenzen, da das Angebot aus dem täglichen Speiseplan abgeleitet werden kann.
Das Essen soll abwechslungsreich, vollwertig und vitaminreich sein. Besonders Klassiker, also bekannte und traditionelle Gerichte, eignen sich gut, da sie ein ständiger Garant für gut essende Patienten sind.
Die Portionen sollten so groß bemessen sein, dass sie in 1-2 Bissen zu essen sind, gut zu greifen, zu kauen und zu schlucken. Die einzelnen Stücke müssen auf dem Teller übersichtlich angeordnet, erkennbar und zu greifen sein. Eine Sauce zum Dippen oder zum Trinken rundet das Gericht ab.
Eat by walking
Das Angebot "Essen unterwegs" ist vorrangig für Menschen Beispiel mit Demenz entwickelt worden, da diese oft am Tisch nicht ausreichend essen, unruhig und mobil sind. So kommt eine Mangelernährung häufig vor.
Eat by walking wird an Imbiss-Stationen in hoch frequentierten Bereichen serviert und sollte eher Zwischenmahlzeiten als vollständige Menüs beinhalten. Die Speisen sollten leicht zu transportierten sein. Aus Hygienegründen sollte das Angebot klein sein und öfter gewechselt werden.
Fingerfood konsistenzadaptiert
Wenn Patienten neben den Problemen im Umgang mit Besteck auch noch Kau- und Schluckbeschwerden haben, kommt die Konsistenzadaption ins Spiel. So wird aus pürierter Kost ganz einfach Fingerfood.
Geeignet sind wieder in Form gebrachte pürierte Speisen. Je nach Einschränkung können diese auch in Gläschen, Schälchen oder in Portionslöffeln serviert werden.
Das Thema Fingerfood für Senioren ist auch Inhalt des Workshops Demenz in den Chefmanship Centren Heilbronn, Hamburg und Dortmund. Alle Themen und Termine, sowie Informationen und Anmeldung sind auf der Website http://www.ufs.com/workshops zu finden.
Der Bereich zum UniKit für Senioren & Pflegeheime unter www.ufs.com/unikit (http://www.ufs.com/unikit) wurde auch überarbeitet und führt nun noch einfacher und direkt zu den einzelnen Themen.