fit und munter - "Beckmann" am Donnerstag, 24. April 2014, um 22.45 Uhr

fit und munter

"Beckmann" am Donnerstag, 24. April 2014, um 22.45 Uhr


Kinderlos - warum die Deutschen keine Kinder mehr
bekommen Die Politik investiert so viel Geld in Familienförderung wie
nie zuvor - dennoch verzichten immer mehr Frauen auf Nachwuchs. Trotz
Elterngeld und Kita-Ausbau sank die Zahl der Geburten seit 1990 um
fast ein Viertel, gleichzeitig sind Mütter heute bei der Geburt des
ersten Kindes im bundesdeutschen Durchschnitt fünf Jahre älter als
noch in den 70er Jahren. Die Gründe für diese Entwicklung sind
komplex: Zukunftsängste spielen dabei ebenso eine Rolle wie der
Wunsch nach beruflicher und individueller Selbstverwirklichung.
Welche Konsequenzen hat die sinkende Geburtenzahl für unsere Zukunft?
Und ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur ein Traum, der
mit der Realität nichts zu tun hat?

Darüber diskutieren bei "Beckmann":

Jasmin Tabatabai (Schauspielerin und dreifache Mutter) "In
Deutschland mangelt es an Selbstverständlichkeit im Umgang mit
Kindern", sagt Jasmin Tabatabai. Die dreifache Mutter und
erfolgreiche Schauspielerin kritisiert, dass viele Frauen für ihren
Kinderwunsch die berufliche Karriere opfern müssen.

Nicole Huber (Übersetzerin und Buchautorin) "Kinderlose sind keine
egoistische Konsumjunkies, die auf Kosten von Familien leben", sagt
Nicole Huber, die sich bewusst gegen Kinder entschieden hat. Die
Buchautorin wehrt sich dagegen, als "Sozialschmarotzer" diffamiert zu
werden.

Livia Görner (Hebamme) Seit drei Jahrzehnten arbeitet sie als
selbständige Hebamme und hat bereits etwa 4.000 Babys auf die Welt
geholfen. Livia Görner wünscht sich mehr Gelassenheit im Umgang mit
dem Kinderkriegen - zu oft werde darum "zu großer Hype und Kult"
gemacht.

Prof. Michaela Kreyenfeld (Soziologin) Die Soziologin am
Max-Planck-Institut für demografische Forschung untersucht seit
Jahren das Ausmaß von Kinderlosigkeit. Die Hauptursachen für den
Anstieg, vor allem bei hochqualifizierten Frauen, sieht Michaela
Kreyenfeld in der Unvereinbarkeit von Familie und Beruf und dem von
der Politik geförderten klassischen Rollenbild von Frau und Mann.

Marc Brost (Journalist) Der Vater eines siebenjährigen Sohnes und
Leiter des Hauptstadtbüros der Wochenzeitung "Die Zeit" fordert mehr
Ehrlichkeit in der Debatte und sagt: "Dass sich Kinder und Karriere
vereinbaren lassen, ist eine Lüge."



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Redaktion: Franziska Kischkat

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