fit und munter - Medikamente und Lebensmittel -Gefährliche Wechselwirkung!

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Medikamente und Lebensmittel -Gefährliche Wechselwirkung!

Köln – Zahlreiche Menschen sind täglich auf Medikamente angewiesen, um beschwerdefrei
leben zu können. Laut der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände nahmen die
Deutschen im letzten Jahr Medikamente in einem Umfang von 1.428 Millionen
Arzneimittelpackungen ein. „Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass sie durch ihre Ernährung
Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten hervorrufen können“, erklärt Dr. med.
Kristina Lickvers, Gesundheitsexpertin der Central Krankenversicherung.
Bei der Einnahme von Medikamenten ist es wichtig, neben den allgemeinen
Nebenwirkungen auch die Wechselwirkungen in Bezug auf Lebensmittel zu
kennen. In vielen gängigen Medikamenten sind Arzneiwirkstoffe enthalten, die mit
bestimmten Lebensmitteln reagieren und zu unerwünschten Begleiterscheinungen wie
Kopfschmerzen, Blutdruckanstieg oder Herzrasen führen können (siehe Info-Grafik).
Dr. med. Kristina Lickvers von der Central Krankenversicherung gibt deshalb
einen Überblick über die häufigsten Wirkungen, die Lebensmittel auf gängige
Medikamente haben können:

1. Antibiotika und Milchprodukte: Bestimmte Antibiotika (z. B. Tetracycline) gehen eine
Verbindung mit Kalzium ein. Die Wirkstoffe des Antibiotikums können so nicht durch die
Darmwand gelangen, um ins Blut aufgenommen zu werden. Ihre Wirksamkeit wird damit
ausgebremst. Kalziumhaltige Lebensmittel wie Milch, Quark, Joghurt und Käse sollten
daher nur zwei Stunden vor und nach der Einnahme der Antibiotika verzehrt werden.
2. Antibiotika und Koffein: Während der Einnahme von Antibiotika ist es ratsam,
komplett auf den Konsum von koffeinhaltigen Getränken zu verzichten. Das Koffein kann
in Verbindung mit Antibiotika verstärkt zu Erregungszuständen, Herzrasen und
Schlafstörungen führen.
3. Mittel zur Blutdrucksenkung, Arzneien gegen Allergien (z. B. Antihistaminika),
Schlafmittel und Grapefruit: Grapefruit kann den Abbau von
Wirkstoffen hemmen und dadurch eine deutliche Verstärkung der Wirkung hervorrufen wie
beispielsweise extremer Blutdruckabfall, Herzrasen und Schwindel bei blutdrucksenkenden
Mitteln. Bei Antihistaminika kann es
unter anderem zu Leberfunktionsstörungen und in seltenen Fällen auch zu
Herzrhythmusstörungen kommen. In Verbindung mit Schlafmitteln können Bewusstseins-
und Orientierungsstörungen hervorgerufen werden. Daher sollte man bei der Einnahme
von blutdrucksenkenden Mitteln, Antihistaminika und Schlafmitteln gänzlich auf Grapefruit-
saft verzichten.
4. Schmerzmittel (z. B. Paracetamol) und ballaststoffreiche Nahrungsmittel: Die
Aufnahme von Schmerzmitteln im Dünndarm wird durch Ballaststoffe verzögert und die
Wirkung des Medikaments damit abgeschwächt.
5. Antidepressiva und protein- und tyraminhaltige Lebensmittel: Bestimmte
Antidepressiva erhöhen die Konzentration verschiedener Botenstoffe wie
Serotonin oder Dopamin im Gehirn. Der Verzehr von protein- und tyraminhaltigen
Lebensmitteln wie Käse, Salami, Wein, Ananas oder Sauerkraut kann bei gleichzeitiger
Einnahme dieser Medikamente erhöhten Blutdruck sowie Kopfschmerzen bis hin zu
lebensgefährlichen Bluthochdruckkrisen und Hirnblutungen auslösen.
6. Blutverdünnende Medikamente (z. B. Marcumar) und Vitamin-K-haltige Lebensmittel:
Vitamin-K-haltiges Gemüse wie Brokkoli, Kopfsalat, Spinat und Bohnen kann die Wirkung
von blutverdünnenden Mitteln vermindern. Gleiches gilt für Vitamin K in Nahrungser-
gänzungsmitteln. Die Folge: Es können sich gefährliche Blutpfropfen bilden, und dies kann
zu Thrombose (Verstopfung von Blutgefäßen durch Blutgerinnsel) oder Schlaganfall
führen.

Oft sind es nur wenige Details, auf die Patienten bei der Einnahme von Medikamenten in
Verbindung mit Lebensmitteln achten müssen (siehe Info-Grafik). Diese können jedoch die
Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden entscheidend beeinflussen. Deshalb ist es
wichtig, sich vorab zu informieren und im Zweifel auch bei nicht verschreibungspflichtigen
Arzneimitteln den behandelnden Arzt oder den Apotheker zu befragen. Grundsätzlich gilt
für alle Medikamente: Niemals in Kombination mit Alkohol einnehmen!
Eine Übersicht der einzelnen Wechselwirkungen von Medikamenten und Lebensmitteln
finden Sie im Internet unter www.central.de/wechselwirkung.




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