In knapp sechs Wochen findet wieder der "Tag der
Organspende" statt. Ein Tag, an dem Mediziner, die Deutsche Stiftung
Organtransplantation und Vertreter verschiedener Patientengruppen
erneut auf die Notwendigkeit lebensrettender Organspenden hinweisen
werden. Nie war dieses Engagement so mühsam, denn nach dem
Transplantationsskandal ist die Zahl der Organspenden 2013 auf einem
historischen Tiefstand angelangt.
Die Hoffnung von Medizinern und Betroffenen liegt nach dem Skandal
auf einer neuen Form von Transparenz und Kontrolle, auf einer
umfassenden Aufklärung der Bevölkerung und auch auf dem Einsatz von
Transplantationsbeauftragten an den Kliniken, damit potenzielle
Spender als solche erkannt und die Abläufe besser organisiert werden.
Ob das alles ausreichen wird, um wieder mehr Organspenden zu
erhalten, kann heute niemand beantworten. Längst gibt es Stimmen aus
der Medizin, die darauf hinweisen, dass es ohnehin nie genügend
Spender geben kann und der Fokus stärker auf alternative Therapien
gelegt werden müsse. Denn nur nach der Diagnose Hirntod, die in
Deutschland etwa 2000 Mal im Jahr erfolgt, können überhaupt
Spenderorgane entnommen werden. Aber auch mit dem Thema Hirntod muss
in der Öffentlichkeit ehrlicher umgegangen werden. Denn den wenigsten
ist bewusst, was das bedeutet: Die Hirnfunktionen sind unumkehrbar
ausgefallen, doch der Körper wird für die Organentnahme weiter
künstlich am Leben erhalten. Ein solches Ende ist für manche Menschen
nicht vorstellbar - auch wenn es schmerzt, müssen wir das
respektieren.
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Florian Giezewski
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