Beim Patienten-Arzt-Forum der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK) am 10. Mai 2014 in Berlin steht auch das Thema „Ganzheitliche Krebstherapie“ auf der Agenda. Vorgestellt werden sowohl die lokale Tiefenhyperthermie als auch die Ganzkörperhyperthermie, da die „Hyperthermie als eine weitere wichtige Therapiemöglichkeit in der komplementären Onkologie“ gilt. Beide Therapien, so die GfBK, können „zur Wirkungsverstärkung einer Chemotherapie oder Strahlenbehandlung“, führen. Das Ziel sei eine ganzheitliche Behandlung, um körpereigene Abwehrkräfte zu stärken, Nebenwirkungen aggressiver Therapien zu senken und die Lebensqualität zu bessern.
Die Position unterstreicht auch Prof. Dr. András Szász, Begründer der Oncothermie. „Auch die Oncothermie als spezifizierte Hyperthermie fügt sich in ein ganzheitliches Konzept komplementäronkologischer Therapien. Sie stellt darauf ab, mittels Überwärmung die schulmedizinische Strahlen- und Chemotherapie in der Onkologie zu verstärken. Durch die lokale, oncothermische Erwärmung kann die Dosierung der Strahlen und Chemotherapeutika eventuell gemindert werden, so dass auch Patienten weniger Nebenwirkungen und Belastungen im Rahmen der gesamten Behandlung ausgesetzt sind.
Szász verweist auf die Unterschiede der beiden Wärmetherapien: „Während die Hyperthermie mit 42 Grad Celsius arbeitet, kommt Oncothermie mit 38 Grad Celsius aus. Ziel ist die (Selbst-Vernichtung von Tumorzellen. Durch die punktuelle Anwendbarkeit, also die Selektion auf Zellebene, ist die lokoregionale Elektrohyperthermie besonders geeignet, um an der Oberfläche begrenzte oder tiefergelegene Tu-moren und Metastasen zu behandeln.“
Die regional wirksame Oncothermie koppelt zudem Wärme an elektrische Energie. Dazu wird während der Behandlung zusätzlich zur Wärme ein elektrisches Feld erzeugt. Da krankes Gewebe elektrische Energie besser leitet als gesundes, trennen sich gesunde von kranken Zellen (Selektion). Nur kranke Tumorzellen erleiden thermischen Stress. Sie sind gezielt dem tumor-fokussierten künstlichen Fieber ausgesetzt. Dies führt zu Sauerstoffarmut und Nährstoffverarmung in der Tumorzelle. Sie wird anfälliger für andere, parallel eingesetzte klassische Therapien. Szász: „Dazu kommt ein Nebenfeffekt. Die Wärmetherapie stärkt das Immunsystem; die Patienten gewinnen an Lebensqualität und sie werden zudem fitter, sich den konventionellen Therapien zuzuwenden.“