Die deutschen Flughäfen wollen ihre europaweite
Vorreiterrolle beim Lärmschutz ausbauen. Sie setzen dabei auch auf
stärkere finanzielle Anreize zum Einsatz leiserer Flugzeuge.
Anlässlich einer heute stattfindenden ADV-Tagung in Berlin zum
internationalen "Tag gegen Lärm" informiert Ralph Beisel,
Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, über das Engagement
der deutschen Flughafenbetreiber:
"Fluglärm ist für die Flughäfen nach wie vor das Umweltthema Nr.
1. Wir arbeiten intensiv daran, den Lärm an den Standorten weiter zu
verringern. Dabei setzen die Flughäfen auf den aktiven und passiven
Schallschutz. Den Einsatz moderner Flugzeuge unterstützen wir durch
eine intelligente Weiterentwicklung der lärmabhängigen
Flughafenentgelte."
Dieses Instrumentarium, das den Einsatz leiser Flugzeuge durch die
Airlines belohnt, kam bereits in den 1970er Jahren auf Initiative der
ADV-Flughäfen erstmals zum Einsatz. "Auf diese Vorreiterrolle sind
wir sehr stolz", erläutert Ralph Beisel. Erst kürzlich haben
zahlreiche Flughäfen das Berechnungsmodell weiterentwickelt. Auch
künftig wird der Einsatz immer leiserer Flugzeuge honoriert. Mit
jeder neuen Flugzeuggeneration kommen weniger laute Flugzeuge hinzu.
In den letzten 40 Jahren sind die Flugzeuge um durchschnittlich 75
Prozent leiser geworden. "Diese Entwicklung werden die in der ADV
zusammengeschlossenen Flughäfen weiter befördern" sagt Ralph Beisel.
Neben dem eigenen Engagement der Flughäfen und der
Luftverkehrsbranche sieht ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel auch
die Politik in der Pflicht: "Der wirksamste Lärmschutz setzt an der
Quelle an. Hierfür brauchen die Airlines die nötigen Mittel zur
Modernisierung ihrer Flotte. Wir fordern die Bundesregierung auf, die
unsinnige und kontraproduktive Luftverkehrsteuer abzuschaffen. Im
Gegenzug könnte das Steueraufkommen in modernes und lärmarmes
Fluggerät sowie in wirksame Maßnahmen zur Verringerung des Lärms
investiert werden."
Auch weitere Initiativen zum Lärmschutz unterstützen die deutschen
Flughäfen. "Wir stehen zu unserer Verantwortung und arbeiten intensiv
mit Airlines und Flugsicherung zusammen. Durch gemeinsame
Anstrengungen etwa bei optimierten Anflugverfahren und der
Flugroutenplanung soll dem Schutzbedürfnis der Flughafennachbarn
entsprochen werden", so Ralph Beisel.
Rückblickend kann festgehalten werden, dass das Schutzniveau durch
die Novellierung des Fluglärmschutzgesetzes im Jahre 2007 deutlich
erhöht wurde. Gegenüber den Verkehrsträgern Straße und Schiene gelten
die schärfsten Vorgaben für den Lärmschutz rund um die Flughäfen.
Neben den gesetzlichen Vorgaben ist für die deutschen Flughäfen
vor allem der Dialog mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern
entscheidend: Die Flughäfen suchen fortwährend das Gespräch mit den
Anwohnern in ihrem Umland. Die gemeinsame Suche nach Lösungswegen für
einen verbesserten Lärmschutz soll in den Fluglärmkommissionen noch
weiter intensiviert werden.
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Friederike Langenbruch
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