Feinstaub kann über die Lunge direkt in den Blutkreislauf
gelangen. Wie genau sich Schiffsabgase auf menschliche Zellen
auswirken, haben Forscher des "Virtuellen Helmholtz Institutes" um
Professor Ralf Zimmermann in Labors der Universität Rostock erstmals
im biologischen Versuch gezeigt. Darüber berichten Hilde Buder-Monath
und Halim Hosny in der "ZDFzoom"-Dokumentation "Schmutzige
Schifffahrt" am Mittwoch, 14. Mai 2014, 22.45 Uhr.
Präparierte Lungenzellen wiesen nach wenigen Stunden, in denen sie
Schiffsabgasen ausgesetzt waren, krankhafte Veränderungen auf. Diese
Abgase werden von den über 90 000 weltweit fahrenden Schiffe
überwiegend ungefiltert ausgestoßen. In ihnen enthalten sind neben
Stickoxid und Schwefeloxid eben auch große Mengen Feinstaub. In dem
Versuch schnitt das schwefelärmere Schiffsdiesel dabei kaum besser ab
als das noch weitaus schmutzigere Schweröl, das seit den 70er Jahren
als Schiffstreibstoff verwendet wird. Ungefilterte Schiffsemissionen
sind mittlerweile ein anerkanntes gefährliches Gesundheitsproblem.
Über 60 000 Menschen weltweit, so eine Studie des amerikanischen
Schifffahrtsexperten Professor James Corbett von der Universität
Delaware, sterben jedes Jahr vorzeitig, weil sie an Küsten und
wassernahen Regionen Schiffsabgasen ausgesetzt sind. Dabei gibt es
mittlerweile Filtersysteme zum Nachrüsten. Ist der billige Transport
per Schiff wichtiger als die Gesundheit der Menschen?
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