fit und munter - Ob Fernsehen oder Videoportal: Jugendliche erwarten kurze Beiträge und die Möglichkeit zum Dialog

fit und munter

Ob Fernsehen oder Videoportal: Jugendliche erwarten kurze Beiträge und die Möglichkeit zum Dialog


Kooperationsveranstaltung der BLM mit dem
Internationalen Dokumentarfilmfestival München zum Thema "Neue Wege
zum jungen Publikum"

Neben der Nutzung des Internets ist Fernsehen für Jugendliche nach
wie vor eine bevorzugte Freizeitbeschäftigung. Sowohl auf
Videoplattformen als auch im Internet schätzen sie vor allem Comedy
und Musik, interessieren sich aber auch für Informations- und
Wissensthemen. Allerdings dürfen die Beiträge nicht zu lang sein und
sie sollten auf den Dialog mit den Jugendlichen setzen. Dieses Fazit
lässt sich aus dem Panel "Neue Wege zum jungen Publikum" ziehen,
einer Kooperationsveranstaltung der BLM mit dem Internationalen
DOK.fest München, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe DOK.forum am
12. Mai in München stattgefunden hat. Moderiert wurde die von rund
120 Teilnehmern besuchte Diskussionsrunde von der Fernsehkritikerin
und Publizistin Klaudia Wick.

In seiner Begrüßung wies BLM-Präsident Siegfried Schneider darauf
hin, dass Jugendliche inzwischen mit täglich fast drei Stunden
deutlich mehr Zeit im Netz verbringen als vor dem Fernsehgerät. Den
Eindruck, dass Fernsehen für Jugendliche nur noch eine untergeordnete
Rolle spiele, relativierte allerdings Thomas Rathgeb, Mitherausgeber
der JIM-Studie, die jährlich die Mediennutzung von Jugendlichen
untersucht. Auch wenn die Internetnutzung mittlerweile deutlich vor
der Fernsehnutzung liegt (täglich 111 Minuten), bleibt Fernsehen ein
fester Bestandteil des Alltags von Jugendlichen auf gleichbleibend
hohem Niveau. Während beim Fernsehen Fußball und die einschlägigen
Casting-Formate in der Gunst der Jugendlichen ganz vorne liegen,
werden auf YouTube und anderen Portalen vor allem Musikvideos und
Comedy bevorzugt. Häufig laufe die Fernseh- und Internetnutzung
parallel. Verändert hat sich die Mediennutzung von Jugendlichen in
den zurückliegenden Jahren in erster Linie durch die hohe Verbreitung
von Smartphones (72 Prozent der 12- bis 19-Jährigen) und günstigen
Flatrates.

Wenn es um die Frage geht, wie Jugendliche erreicht werden können,
unterscheiden sich die Konzepte von Fernseh- und Internetanbietern
kaum. Jennifer Mival vom TV-Jugendsender Joiz Germany, Britta Sölter
von Mediakraft Networks und Alexander von Harling vom ARD
Digitalangebot EinsPlus waren sich einig, dass der Dialog mit den
Jugendlichen über alle Kanäle ein entscheidender Faktor sei, und dass
die Angebote on demand zur Verfügung stehen müssen. Auch wenn
grundsätzlich Unterhaltungsthemen und Musik dominieren, seien
Jugendliche durchaus offen für Nachrichten, Informations- und
Wissensthemen, wenn diese entsprechend aufbereitet sind. Die Kürze
der Beiträge spielt dabei eine wichtige Rolle. Bestätigt wurde das
von Britta Sölter, die berichtete, dass auf den Mediakraft-Kanälen
derzeit monatlich 80 Mio. Klicks auf Comedy-Formate entfielen, aber
auch 60 Mio. Klicks auf Informations-, News- und Wissensformate. Auch
Gudrun Sommer, Leiterin des Filmfests dox! betonte, dass Jugendliche
durchaus Interesse an anspruchsvollen Themen hätten, wenn man sie
durch Social Media-Kanäle ergänzt. Sommer zeigte sich im Übrigen
überzeugt, dass auch das Kino für Jugendliche interessant bleibe.
Aktuelle Studien belegen, dass fast drei Viertel der 12- bis
19-Jährigen mindestens einmal im Monat ins Kino gehen. Ein Plädoyer
vor allem für das öffentlich-rechtliche Fernsehen gab
Grimme-Preisträger Philipp Walulis ab: Während man im Netz vor allem
auf Grund von ähnlichen Empfehlungen in seiner eigenen Blase hängen
bleibe, werde man im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit einer
breiten Themenpalette konfrontiert.

Deutlich wurde zum Abschluss der Diskussionsrunde, dass für die
Anbieter von Bewegtbildangeboten für Jugendliche - wirtschaftlich
gesehen - die Bäume nicht in den Himmel wachsen: Joiz, so Jennifer
Mival habe bis zu 300.000 Zuschauer pro Tag, Alexander von Harling
zeigte sich sehr zufrieden über die 400.000 Zuschauer am vergangenen
Samstag bei der Übertragung des European Song Contests und Britta
Sölter betonte, dass die Werbebranche erst noch von den Videokanälen
von Mediakraft überzeugt werden müsse.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie www.blm.de und
auf www.medienpuls-bayern.de

Diese Informationen finden Sie auch im Internet unter: www.blm.de



Pressekontakt:
Dr. Wolfgang Flieger
Pressesprecher
Tel.: (089) 638 08-313
wolfgang.flieger@blm.de
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