Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) gibt
als erste medizinische Fachgesellschaft in Deutschland ihren
Mitgliedern Handlungsrichtlinien an die Hand - für Fälle, in denen
ökonomische Interessen die Therapiefreiheit beeinträchtigen.
Gleichzeitig formuliert die Gesellschaft Regeln für ihr eigenes
Verhalten.
Dass Ärzte bisweilen im Spannungsfeld zwischen Heilkunst und
Ökonomie stehen, ist so alt wie die Heilkunst selbst. Doch das Thema
hat in den vergangenen Jahren neue Facetten entwickelt, in manchen
Bereichen an Dynamik gewonnen und ist nicht immer frei von
emotionaler Ladung: Die Industrie stellt ihre Marketingstrategien um
und gibt sich - freiwillig sowie durch die Gesetzgebung angeschoben -
deutlich offener. Gleichzeitig bedrängt der wachsende finanzielle
Druck in den Kliniken die Therapiefreiheit der Ärzte. An Kraft
gewinnen die Rufe nach mehr Transparenz aus der Öffentlichkeit und
der Politik sowie auch aus den Reihen der Ärzteschaft.
In diesem Spannungsfeld zwischen Medizin und Ökonomie agiert auch
die DGN als wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft, mit mehr
als 7500 Mitgliedern die größte Neurologie-Vereinigung Deutschlands
und damit auch Stimme für eine ganze medizinische Fachdisziplin. Sie
hat in den vergangenen Monaten ihre zahlreichen Aktivitäten zum
Schutz der Unabhängigkeit ärztlichen Handelns im Sinne der Patienten
von einem Komitee begutachten und in ein Grundsatzpapier gießen
lassen - entstanden sind die "Handlungsrichtlinien der Deutschen
Gesellschaft für Neurologie zum Umgang mit ökonomischen Interessen im
Gesundheitswesen", kurz: "Handlungsrichtlinien".
Das Komitee, das Anfang 2013 seine Arbeit aufgenommen hat, setzt
sich unter Leitung des ehemaligen Präsidenten der DGN, Professor
Günther Deuschl, aus Vertretern verschiedener Bereiche (Klinik,
Universität, Praxis, Ethik) zusammen. Der Entwurf der
Handlungsrichtlinien wurde im vergangenen Jahr unter der
neurologischen Ärzteschaft verbreitet und online von DGN-Mitgliedern
kommentiert. Die Kernaussagen wurden außerdem auf dem DGN-Kongress in
Dresden 2013 in einer öffentlichen Veranstaltung unter Moderation des
Freiburger Medizinethikers Prof. Dr. med. Giovanni Maio diskutiert.
Die Ergebnisse fanden in einer weiteren Überarbeitung Eingang in die
Handlungsrichtlinien und wurden vom Vorstand verabschiedet.
Den vollständigen Pressetext mit Zitaten und Beispielen sowie die
Handlungsrichtlinien finden Sie unter www.dgn.org/pressemitteilungen.
Pressekontakt:
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Frank Miltner, c/o albertZWEI media GmbH
E-Mail: presse@dgn.org
Tel.: 089 461486-22