enttäuscht. Dies ergab eine von der Central Krankenversicherung in Auftrag gegebene
repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid. So sehen 73 Prozent
der 50- bis 59-Jährigen ihre Erwartungen in Bezug auf die Gesundheitsreform nicht als erfüllt
an. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es mit gerade mal 40 Prozent deutlich weniger
Unzufriedene.
Dabei ist gerade im Wahljahr die Bedeutung der Gesundheitspolitik insbesondere bei älteren
Menschen nicht zu unterschätzen: Fast zwei Drittel (63 Prozent) der über 60-Jährigen geben
an, dass die Gesundheitspolitik bei ihrer Wahlentscheidung eine Rolle spiele. Bei den unter
30-Jährigen liegt dieser Anteil demgegenüber nur bei 47 Prozent. Laut der Umfrage sind
zudem mehr als die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) der Meinung, dass die zum Teil teuer
erkauften Neuerungen gerade jenen am wenigsten genutzt haben, die das
Gesundheitssystem eigentlich in Anspruch nehmen – den Patienten. Auch hier sind die 50-
bis 59-Jährigen besonders kritisch: Fast zwei Drittel (61 Prozent) sehen die Patienten als
„Verlierer“ der Gesundheitsreform und damit zum größten Teil sich selbst.
Die letzte Gesundheitsreform hat schrittweise zahlreiche Neuerungen wie den
Gesundheitsfonds, die allgemeine Versicherungspflicht oder den Basistarif gebracht. „Für die
breite Bevölkerung am deutlichsten zu spüren sind jedoch die höheren finanziellen
Belastungen durch den jetzt einheitlichen Beitragssatz der gesetzlichen Krankenkassen und
die fortwährende schleichende Rationierung medizinischer Leistungen“, erläutert Dr. Karin
Koert-Lehmann, Pressesprecherin der Central Krankenversicherung. So verwundert es nicht,
dass insgesamt 81 Prozent der 1.000 Befragten eine weitere Reform als notwendig erachten.