Die rasante technische Entwicklung der Medizin der letzten Jahrzehnte hat auch vor der Radiologie nicht halt gemacht und zu großen Veränderungen geführt. Die Aufgabe des Radiologen Röntgenbilder zu interpretieren und Befunde zu erstellen, die therapieentscheidend für den Patienten sind, ist mit der medizinischen Entwicklung immer komplexer geworden. Neben fundierten Kenntnissen der Anatomie und Pathologie ist der Radiologe bei der Erstellung seiner Befunde auf eine enge Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kollegen und dem Patienten angewiesen. Je mehr Informationen er über den Patienten hat, das heißt, je genauer die Angaben zu den Beschwerden des Patienten sind, die zu der radiologischen Untersuchung geführt haben, desto besser ist das Ergebnis seiner Beurteilung.
Während wir fasziniert sind von der technischen Entwicklung der Radiologie, insbesondere der Computertomografie und Kernspintomografie, die uns in nur wenigen Minuten mit komplexen Algorithmen das Innere des menschlichen Körpers erschließen, wird die Tätigkeit des Radiologen, der die Untersuchungen ausführt und beurteilt, nicht selten unterschätzt und auf eine rein technische Ebene reduziert. Dass er krankhafte Veränderungen bei der Beurteilung von tausenden Bildern erkennt und richtig interpretiert, wird gelegentlich mit dem Satz honoriert: „Er sieht es ja“. Dabei ist die „Rechenleistung“, die im Gehirn des Radiologen erfolgt und zu einer Interpretation der Untersuchung führt, das komplexe Zusammenspiel zwischen Auge, Gehirn, beruflicher Erfahrung und Informationen zu der Erkrankung des Patienten. Wie jeder Mensch sieht und erkennt ein Radiologe auf den Röntgenaufnahmen jedoch nur das, was er kennt, bzw. schon einmal gesehen hat. Wie bereits Johann Wolfgang von Goethe vor 200 Jahren schrieb: „Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht“. Es bedarf neben einem großen medizinischen Wissen auch einer jahrelangen Erfahrung, um Krankheitsbilder in den verschiedenen radiologischen Untersuchungen zu erkennen und richtig zu interpretieren. Radiologen müssen nicht nur mit den technischen sondern auch mit den medizinischen Entwicklungen der Fachdisziplinen, für die sie tätig sind, sehr gut vertraut sein. Die zunehmende Spezialisierung in der Medizin hat auch in der Radiologie zu der Ausbildung von Subspezialisierungen geführt. Subspezialisten der Radiologie konzentrieren sich bei ihrer Arbeit auf bestimmte Untersuchungsmethoden oder auf bestimmte medizinische Fachrichtungen. Die Komplexität vieler Untersuchungen, ein sich zunehmend entwickelndes Qualitätsbewusstsein und nicht zuletzt auch eine verbesserte Fehlerkultur in der Medizin haben die Arbeit der Ärzte in den letzten Jahren verändert. Deshalb ist die Zweitmeinung zu radiologischen Untersuchungen heute ein fester Bestandteil des klinischen Alltags. So werden komplexe Röntgenuntersuchungen in der Regel von den Experten eines Radiologie Institutes oder in interdisziplinären Boarden zwischen den ärztlichen Vertretern der Kliniken besprochen.
Die meisten Röntgenuntersuchungen liegen heute in digitaler Form vor und können damit weltweit über das Internet zur Verfügung gestellt werden. Zunehmend wird bei komplexen Untersuchungen und fehlendem Expertenwissen in house oder zur Absicherung eines Befundes das Wissen von externen Radiologie Experten über die Anfrage einer Zweitmeinung gesucht. Um die Verfügbarkeit dieser Experten für Ärzte und Patienten auch dann zu garantieren, wenn diese nicht auf die Netzwerke großer Krankenhaus- und Praxisketten zurückgreifen können, wurden in den letzten Jahren, vor allem im englischsprachigen Raum, Internetportale gegründet, auf denen Radiologie Experten die Zweitmeinungen zu radiologischen Untersuchungen anbieten. Im deutschsprachigen Raum ist das Internetportal radiologie24.ch mit annähernd 50.000 Seitenaufrufen im Jahr 2013 der am häufigsten konsultierte Anbieter von Experten Zweitmeinung Radiologie. Unabhängige, national und international anerkannte Radiologie Experten aus der Schweiz, Österreich und Deutschland, die als Team fast das gesamte Wissen der Radiologie abdecken, bieten ganzjährig Ärzten und Patienten ihr Experten Wissen für die Erstellung von Zweitmeinungen zu radiologischen Untersuchungen an. Die Erfahrung der Radiologie Experten beruht auf der Befundung von mehreren zehntausend radiologischen Untersuchungen in ihren Spezialwissensbereichen. Diese große Erfahrung garantiert, dass die Radiologie Experten auch mit sehr seltenen Krankheitsbildern vertraut sind. Die Radiologie Experten, die in den Bereichen der interventionellen Radiologie und interventionellen Neuroradiologie ihre Schwerpunkte haben, stehen Ihnen als ärztlicher Kollege oder als Patient auch für Therapieentscheidungen beratend zur Verfügung. Das Team der Radiologie Experten auf radiologie24.ch möchte mit seinem Dienstleistungsangebot einen Beitrag zur Patientensicherheit und damit auch zur Patientenzufriedenheit leisten.
Quellen:
1) Discrepancy and Error in Radiology: Concepts, Causes and Consequences - Review Adrian Brady, Risteárd Ó Laoide, Peter McCarthy , Ronan McDermott Ulster Med J 2012;81(1):3-9
2) Common patterns in 558 diagnostic radiology errors Journal of Medical Imaging and Radiation Oncology 56 (2012) 173–178 Jennifer J Donald and Stuart A Barnard
3) Malpractice in Radiology: What Should You Worry About? Alessandro Cannavale, Mariangela Santoni,Paola Mancarella, Roberto Passariello and Paolo Arbarello / Hindawi Publishing Corporation / Radiology Research and Practice / Volume 2013, /Article ID 219259, 10 pages
4) Spectrum of diagnostic errors in radiology / Antonio Pinto, Luca Brunese / World J Radiol 2010 October 28; 2(10): 377-383