Beim Nagelpilz, im Fachjargon als Onychomykose bezeichnet, handelt es sich um eine häufige Erkrankung: Schätzungen zufolge leiden rund zehn Millionen Deutsche unter dieser Infektion der Zehen-, seltener der Fingernägel.
Wie entsteht Nagelpilz?
Nagelpilz wird zumeist durch Fadenpilze verursacht, aber auch Schimmel- oder Hefepilze können die Erkrankung auslösen. Alle Erreger lieben das feucht-warme Milieu: Demzufolge infizieren sich die meisten Betroffenen im Schwimmbad oder beim Sport. Voraussetzung ist eine kleine Verletzung des Nagels oder der Nagelhaut, die eine ideale Eintrittspforte für den Nagelpilz darstellt. Auch Fußpilz, der lange unbehandelt bleibt, begünstigt die Erkrankung. Das Tragen enger Schuhe, Fehlstellungen und mangelnde Durchblutung der Füße sind weitere Risikofaktoren. Diabetiker sind häufig von Nagelpilz betroffen, aber auch Psoriasis (Schuppenflechte) und andere Stoffwechselstörungen können zur Entstehung beitragen.
Symptome von Nagelpilz
Je nach Art des Pilzes kommt es zunächst zu einer unschönen weißlichen bis gelblich-braunen Verfärbung des Nagels. Da die Nagelpilz-Erreger die Nagelsubstanz - das Keratin - auflösen, bilden sich an den betroffenen Stellen Hohlräume. Im Verlauf der Erkrankung werden die befallenen Nägel brüchig oder krümelig; die Nagelplatte verdickt sich und kann sich vom Nagelbett ablösen. Hinzu kommt in den meisten Fällen eine Rötung der Haut um den Nagel. Zwar ist Nagelpilz nicht bedrohlich, er kann jedoch die Lebensqualität durchaus beeinträchtigen. "Durch die Verdickung des Nagels kann es zu Schmerzen kommen. Auch ein Einwachsen oder schlimmstenfalls eine Vereiterung des Nagelbetts ist möglich", informiert Verena Biegner, mediherz.de-Apothekerin. Natürlich spielt auch die kosmetische Komponente eine Rolle.
Wie erfolgt die Diagnose?
Dass ein Nagelpilz-Befall vorliegt, kann ein Mediziner zumeist mit bloßem Auge erkennen. Für die exakte Bestimmung des Erregers entnimmt er eine Nagelprobe, präpariert und begutachtet sie anschließend unter dem Mikroskop. Nagelspäne werden dazu verwendet, eine Pilzkultur auf einem speziellen Nährboden anzulegen. Anhand der gezüchteten Kolonie kann der Arzt dann bestimmen, um welchen Nagelpilz genau es sich handelt und eine optimale Therapie einleiten. Je schneller die Behandlung einsetzt, desto besser und rascher ist ein Therapieerfolg zu erwarten.
Effektive Behandlung
Die Behandlung von Nagelpilz ist, je nach Grad des Befalls, eine mehr oder weniger langwierige Angelegenheit, die sich über Monate hinziehen kann. Lacke, Sprays oder Salben sind rezeptfrei erhältlich und kommen bei vergleichsweise geringem Nagelpilz-Befall zum Einsatz, da sie nicht sehr tief in den Nagel eindringen. Wer besonders dicke Nägel hat, kann vor der Verwendung des pilzabtötenden Lacks eine Harnstoffcreme auftragen, die die Oberfläche des befallenen Nagels auflöst. Liegt ein starker Nagelpilz-Befall vor oder sind bereits mehrere Zehen betroffen, reicht die lokale Behandlung oftmals nicht mehr aus: In solchen Fällen werden zusätzlich orale Antimykotika verordnet, die den Pilz von innen bekämpfen. " Die Nagelpilz-Behandlung ist erst dann abgeschlossen, wenn der Nagel vollständig gesund nachgewachsen ist ", berichtet Verena Biegner.
Nagelpilz vorbeugen
Wer sich vor Nagelpilz schützen möchte, sollte seine Füße nach dem Duschen gründlich trocknen und Handtücher sowie Duschvorleger bei 60 °C waschen. Badeschuhe schützen die Füße im Schwimmbad. Auch das regelmäßige Lüften und Desinfizieren der Schuhe, die möglichst aus atmungsaktiven Materialien bestehen sollten, empfiehlt sich. Die beste Vorbeugungsmaßnahme ist es, das eingangs erwähnte "feucht-warme Milieu" gar nicht erst entstehen zu lassen.
Bildrechte: Joshua Lopez
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