Düsseldorf, 02. Juni 2014 - Die Umfrage des Einkaufsoptimierers Kloepfel Consulting unter 43 Einkaufsmanager deutschsprachiger Pharmaunternehmen aus dem ersten Quartal 2014 zeigt auf, dass Unternehmen den Margenhebel Einkauf kaum nutzen. So werden Einkäufer seltener weiterqualifiziert und sind finanziell wie auch personell schlechter gestellt als ihre Kollegen aus dem Vertrieb.
Vertriebskollegen verdienen mehr
Mit 71% bejaht eine klare Mehrheit der Befragten, dass die Kollegen aus dem Vertrieb mehr verdienen als die Einkäufer. 19% wissen es nicht, 5% geben an, dass beide gleich verdienen und nur 5% sagen, dass Einkäufer ein höheres Gehalt beziehen.
Einkauf ist der effektivere Margenhebel
Rund 71% sind getreu dem Motto "Im Einkauf liegt der Gewinn" der Ansicht, dass der Einkauf grundsätzlich effektiver Margen steigern kann als der Vertrieb. 24% meinen, dass beide Gruppen die Gewinnmargen gleich gut steigern. Und nur 5% verfolgen die Ansicht, dass der Vertrieb der effektivere Margenhebel sei.
Eine einfache Beispielrechnung
"Der Einkauf wird als Renditemotor oft unterschätzt. Dagegen werden Marketing und Vertrieb oft überbewertet. Doch wenn man beispielsweise bei einem Einkaufsvolumen in Höhe von 50 Mio. Euro 2,4 Mio. Euro einspart, müsste das Unternehmen mit Marketing den Umsatz um fast 50% steigern, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen. Auch diese Studie zeigt, dass Unternehmen der Pharma-Branche 5% bis 15% ihrer Kosten senken können. Doch anstatt etwas Geld in die Einkäufer-Qualifizierung zu investieren, wird das Vielfache beispielsweise im Marketing verbrannt", erklärt Duran Sarikaya, Geschäftsführer von Kloepfel Consulting.
Die harten Fakten sprechen für den Einkauf als effektiveren Margenhebel
Im Schnitt konnten 63% der Befragten die Einkaufskosten im Jahr 2013 um 5% senken. 26% aller Teilnehmer können keine Auskunft geben und 11% konnten die Einkaufskosten gar nicht reduzieren.
37% denken, dass sie ihre Einkaufskosten im Jahr 2014 um durchschnittlich 6,7% verringern können. Gut die Hälfte der Teilnehmer konnte hierzu keine Angabe machen. Und jeder Zehnte ist der Ansicht, dass er die Einkaufskosten nicht mindern kann.
Fragte man danach, ob der Vertrieb den Jahresumsatz in 2013 steigern konnte, verneint dies jeder vierte Befragte. 43% können dies nicht sagen. Und jeder Dritte ist der Meinung, dass der Vertrieb den Jahresumsatz durchschnittlich um 10% steigern konnte.
Einkäufern wird zu wenig der Rücken gestärkt
"Die nachfolgenden Antworten auf die Fragen, wer öfter geschult wird und wessen Abteilung besser besetzt ist, zeigt deutlich, dass der Einkauf in den Unternehmen zu wenig Beachtung findet", erklärt Kloepfel.
Vertriebsabteilungen personell besser besetzt als Einkaufsabteilungen
Die deutliche Mehrheit ist mit 62% der Meinung, dass die Vertriebsabteilung personell besser aufgestellt ist als die Einkaufsabteilung. Nur 5% meinen, dass die Einkaufsabteilung besser belegt ist. Dass beide sind gleich gut besetzt sind denken 19%. 14% können hierzu gar keine Aussage treffen.
Vertriebler werden öfter weiterqualifiziert als Einkäufer
Auch hier zeigen sich eklatante Mängel. 81% sagen, dass der Vertrieb öfter geschult wird. 19% können die Frage nicht beantworten.
Vertriebscontrolling weiter verbreitet als das Einkaufscontrolling
43% bestätigten, dass es ein Einkaufscontrolling in ihrem Unternehmen gibt. 28% können dies nicht bestätigen, wohl aber geben 29% an, dass ein Einkaufscontrolling derzeit im Aufbau ist. Hingegen gibt es bei 76% ein Vertriebscontrolling. 19% haben kein Vertriebscontrolling im Unternehmen und bei 5% der Befragten ist dieses im Aufbau.
Erfahrungen mit Einkaufsberatern
7% sagen, dass es noch nie ein Einkaufsoptimierungsprojekt gab, aber die Zeit dafür reif ist. Jeder Zehnte gibt an, dass es noch nie ein solches Projekt gab und man das alleine lösen würde. 16% haben gute Erfahrungen mit Einkaufsberatern gemacht. Jeder Vierte sagt, schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, da sich die Berater nicht genug auskannten. Bei jedem zehnten Befragten brachten die Berater zu viel Unruhe ins Unternehmen. Bei 3% brachten die Berater zu viel Unruhe unter die Lieferanten. 17% sagen, dass die Berater teurerer waren als ihr Nutzen. 13% konnten gar nichts zu der Frage sagen.