Vorsicht, der Herbst im Bayerischen Wald wird kriminell, denn: Vom 10. Oktober bis zum 22. November findet das 1. Krimifestival im Bayerischen Wald statt. Die Mord(S)Tage - so der Titel des Festivals - sind prall gefüllt mit knapp 30 Veranstaltungen. Von der Krimi-Lesung über Buchpräsentationen und einem extra für die Mord(S)Tage konzipierten Krimi-Dinner, bis hin zu Schulveranstaltungen, Workshops, Krimi-Filmnacht, Tatort-Public-Viewing und einem Abschlusskonzert ist alles geboten. Neben bekannten Genregrößen, wie Joe Bausch, Jörg Maurer, Andreas Föhr, Wolfgang Schorlau und Christian Limmer, setzen die Veranstalter aber auch auf regionale Autoren. Ihnen soll die Möglichkeit gegeben werden, sich im Rahmen einer überregionalen Großveranstaltung zu präsentieren. Schöner gestorben wird im Bayerischen Wald, davon kann sich im Herbst 2014 jeder Krimi-Fan überzeugen.
"Als wir im Jahr 2010 damit begonnen haben, Krimis zu schreiben, war uns beiden nicht bewusst, wohin uns die Reise führen würde. Wir haben einfach angefangen und uns über die gemeinsame Lust am schaurig schönen Genre gegenseitig immer wieder angespornt", sagen die Autoren Alexander Frimberger und Lothar Wandtner, die für die Mord(S)Tage verantwortlich zeichnen. Doch ganz offensichtlich ist das kreative Potential mit dem inzwischen 4. Fall des Passauer Kriminalhauptkommissars Ralf Bender, der am 23. Oktober im Rahmen der Mord(S)Tage präsentiert wird, nicht erschöpft.
Nachdem von den beiden überzeugten Krimi-Fanatikern im vergangenen Jahr erstmals der mit über 2000 Euro dotierte Ralf-Bender-Preis für Krimi-Kurzgeschichten vergeben und aus den besten 15 Storys ein Buch produziert wurde, soll jetzt mit dem Krimifestival ein weiterer kultureller Meilenstein in der Nationalparkregion gesetzt werden.
Gefragt nach der Motivation eine derartige Großveranstaltung auf die Beine zu stellen, sagt das Duo: "Wir wollen zum einen den Bayerischen Wald - nach Vorbild der Skandinavier - in der öffentlichen Wahrnehmung zur Krimi-Region machen. Die mystisch, magische Anziehungskraft der Region rund um den Nationalpark ist dafür prädestiniert." Zum anderen schlummert hier demnach eine derart hohe kreative Vielfalt, die einfach nach Außen transportiert werden muss. Auch das Potential, das in der Region steckt, soll weiter gefördert werden. Und das gilt nicht nur für die zahlreichen regionale Autoren, die sich bei den Mord(S)Tagen präsentieren werden, sondern auch für die Vollblut- und Nachwuchsmusiker, die jede Veranstaltung begleiten werden. Dazu gibt es Krimi-Kabarett des Passauer Literatur-Entertainment-Trios "Erdbeermund" und das große Abschlusskonzert mit der Liedermacherin Karin Rabhansl, die ihre Wurzeln ebenfalls in der Region hat. Ein weiterer regional entstandener Höhepunkt ist das Krimi-Dinner, das vom Theaterverein "Stoariegl-Bühne Riedlhütte" konzipiert, geschrieben und aufgeführt wird. Ebenso einzigartig ist ein literarisches Theater-Stück des Autors Eberhard Kreuzer aus Zwiesel, der zusammen mit seiner Frau, der Regisseurin Christine Kreuzer, Theateraufführung mit Lesung kombiniert.
Doch natürlich sollen die Besucher des 1. Krimifestivals im Bayerischen Wald auch in den Genuss national und international bekannter Krimi-Autoren kommen, die quer durch die Region ihre Werke präsentieren werden. Allen voran so klingende Namen wie Joe Bausch - bekannt als Gerichtsmediziner im Köln-Tatort -, Andreas Föhr, der sich auch als Autor für die "Rosenheim Cops" und "Der Bulle von Tölz" einen Namen gemacht hat, Jörg Maurer, der Träger des Deutschen Krimipreises Walter Schorlau, Wolf Schreiner und Christian Limmer. Zwei überregional bekannte Autoren, Veronika Rusch und Su Turhan gestalten jeweils ein sogenanntes Krimi-Brunch, das heißt: Die Lesungen finden an einem Sonntag Vormittag statt und werden wie alle anderen Veranstaltungen auch mit musikalischer Begleitung und darüber hinaus mit einem ausgiebigen Brunch präsentiert.
Im Rahmen des Festivals wird es auch zwei Buchneuerscheinungen geben. So präsentieren Lothar Wandtner und Alexander Frimberger "Uriel - Kommissar Benders 4. Fall". Und Günter Macher aus Viechtach stellt seinen Erstling "Feg'Feuer vor". Ebenfalls neu im Bayerischen Wald sind Tatortwanderungen. "Wir lieben die Region in der wir leben und schließlich spielen auch unsere Geschichten hier"; sagt Wandtner und Frimberger ergänzt: "Da lag es nahe auch Wanderern, die Krimis lieben, einen Einblick in die Tatorte und in unsere Autorenalltag zu geben."
Abgerundet wird der Veranstaltungsreigen mit weiteren Programmhöhepunkten. So gibt es eine Krimi-Filmnacht im Filmtheater in Zwiesel, bei der drei ausgesuchte Streifen gezeigt werden. Auch Tatort-Public-Viewing wird an Sonntagen angeboten. Bei zwei Workshops an Mittelschulen bringt die Autorin Agnes Hammer Jugendlichen das Thema Internet-Mobbing näher und ein Krimi-Seminar soll begeisterten Hobbyautoren oder solchen, die es werden wollen, helfen, die Scheu vor der Materie zu verlieren.
"Wir freuen uns besonders, dass das Festival bereits jetzt großen Zuspruch findet", sagen die Veranstalter. So werden die Mord(S)Tage neben vieler weiterer Sponsoren sowohl vom Bayerischen Kultusministerium als auch vom Bezirk Niederbayern finanziell unterstützt. Auch die Kommunen, in denen das Festival stattfindet, haben sich großzügig gezeigt. Darüber hinaus hat sich Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich dazu bereit erklärt, die Schirmherrschaft über die Mord(S)tage zu übernehmen.
Das Festival erstreckt sich im Wesentlichen über die beiden Bayerwald-Landkreise Freyung-Grafenau und Regen sowie über die Landkreise Passau und Deggendorf. Veranstaltungsorte sind: Schönberg, Riedlhütte, Freyung, Grafenau, Regen, Zwiesel, Viechtach, Deggendorf, Bodenmais, Vilshofen, Hengersberg, Hutthurm, Ruhmannsfelden sowie die Gemeinde Lindberg
Für alle Veranstaltungen beginnt der Kartenvorverkauf - wenn nicht anders angegeben - Mitte Juni. Neben Einzeltickets wird es für alle, die mehrere Veranstaltungen besuchen wollen, auch einen Festivalpass mit attraktiven Rabatten geben.
Infos zum Krimifestival insgesamt, zu den Veranstaltungen im Einzelnen sowie Ticketservice im Internet unter: www.mordstage.de oder unter Telefon: 08554/944461 (Schönberger Buchladen). T
Bildrechte: Klaus Döhler
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