Düsseldorf - Gewürze geben dem Essen die besondere Note. Doch wie beim Lebensmittelkauf gibt es Unterschiede in der Qualität. Schlimmer noch ist die Schadstoffbelastung vieler Gewürze. Diese vermiest nicht nur die Lust auf das Essen, sondern kann sogar die Gesundheit gefährden.
Verschiedene Untersuchungen wie eine Studie von Greenpeace haben in der Vergangenheit gezeigt, dass Gewürze durch Pestizide und andere Schadstoffe belastet sind. Besonders betroffen sind Curry-Mischungen und Paprikapulver. Käufer sind verunsichert, denn sie können eine Belastung in der Regel nicht erkennen, sodass der Erwerb von Gewürzen zu einem Glücksspiel wird. Dennoch gibt es einige Tricks, wie Gewürze im Einkaufswagen landen, die sich durch Qualität, Frische und eine geringe Schadstoffbelastung auszeichnen.
Drei Expertentipps für den Gewürzkauf
Ralf Albuschies ist Experte für Bio-Gewürze. Er betreibt den Online-Shop biogewuerze.net und nennt einige Qualitätskriterien für gute Gewürze. Er führt aus: "Der Kunde kann auf folgende Dinge achten: Erstens sollte das Produkt ein anerkanntes Bio-Siegel tragen. Zweitens sollte das Gewürz in einer Aromaverpackung verkauft werden. Drittens sollten Gewürzmischungen frei von Geschmacksverstärkern wie Glutamat oder andere Bestandteile sein, die keine Gewürze sind. Mit diesen drei einfachen Regeln besteht eine sehr gute Chance, dass der Kunde ein hochwertiges und unbelastetes Gewürz kauft."
Vorteil von biologisch angebauten Gewürzen
Ralf Albuschies stellt den Vorteil des biologischen Anbaus von Gewürzen heraus. "Dieser liegt nicht allein in den geringeren Schadstoffrückständen. Durch den ökologischen Anbau ist der Anteil von Antioxidantien, bioaktiven Stoffen und Vitaminen in der Regel höher als bei Gewürzen aus konventionellem Anbau. Das ist nicht nur tendenziell gesünder, sondern schmeckt auch besser. Ganz nebenbei wird die Umwelt geschützt, da deutlich weniger oder gar keine chemischen Düngemittel oder Pestizide zum Einsatz kommen."
Aromaverpackungen halten besser frisch
Einen großen Vorteil bieten Aromaverpackungen. Anders als handelsübliche Kunststoffbeutel oder Papierverpackungen halten diese die Gewürze besser frisch. Albuschies erklärt: "Aromaschutzbeutel halten Licht, Luft und andere Fremdeinwirkungen von den Gewürzen fern, sodass diese länger frisch, gehaltvoll und schmackhaft bleiben. Besonders gut ist es, wenn ein solcher Aromabeutel wiederverschließbar ist."
Vorsicht bei gestreckten Gewürzmischungen
Der Bio-Gewürz-Experte weist außerdem darauf hin, dass Kunden auf die Zusammensetzung von Gewürzmischungen achten sollten. Er sagt: "Wenn dort Glutamate oder andere Geschmacksverstärker sowie Stoffe enthalten sind, die gar kein Gewürz sind, spricht das für eine niedrigere Qualität. Eine gute Gewürzmischung besteht ausschließlich aus pflanzlichen Gewürzanteilen." Ralf Albuschies weist darauf hin, dass diese Problematik auch bei Kräutertees wie Kamillentee vorhanden ist. So hat am 28.04.2014 das ZDF-Magazin WISO auf mit Pyrrolizidinalkaloide verunreinigte Kamillentees hingewiesen. Dem Verbraucher rät er daher: "Kaufen Sie lose Blätter für Kräutertees. Denn hier sind Verunreinigungen durch bei der Ernte nicht aussortierte gesundheitsschädlich wirkende Unkräuter erkennbar. Diese sind zum überwiegenden Teil für die Belastung verantwortlich."