(Hamburg, 03. Juni 2014) Exotisch oder erdig? Beim Hoteldesign scheiden sich oft die Geister. Klarer Trend in der Hotelgestaltung ist Heimatverbundenheit, der Bezug zu Umwelt und Natur, kurzum: Design, bei dem man auf dem Teppich bleibt. Neue Beispiele aus aller Welt zeigen dies, wie TOPHOTELPROJECTS (www.tophotelprojects.com), der führenden Informationsdienstleister für Hotelketten und Hotelbau-Projekte, recherchiert hat. Das kleine Strandresort Uxua in Brasilien ist ein Paradebeispiel: Zwölf umgebaute Häuschen und Villas ("Casa") wurden zu 99 Prozent mit Materialien aus der Region ausschließlich von lokalen Handwerkern komfortabel ausgestattet. In Sachen Style, Authentizität und Nachhaltigkeit steht das Uxua in nichts dem nahen WM-Quartier der deutschen Fussball-Nationalmannschaft - das von Münchner Immobilieninvestoren gebaute "Campo Bahia" - nach.
In Brasilien fällt eine Hotelausstattung mit heimischen Materialien auch relativ leicht, zum Beispiel mit Eukalyptusholz. Die edle Ausstattung der Strandvillen will aber erst einmal bezahlt sein - eine Übernachtung kostet die Kleinigkeit von rund 490 US-Dollar.
Knapp die Hälfte kostet ein Zimmer in einem anderen "Dschungel-Hotel". Die "Urban Jungle"-Zimmer im neuen Berliner Designhotel 25hours "Bikini" sind ganz affin zur Umgebung in Sichtbeton mit einigen anschmiegsamen Holzelementen gestaltet. Urig daran sind Ausleih-Fahrräder im Zimmer - "das" Verkehrsmittel in der Großstadt - und deckenhohe Fenster zum Zoo; morgens wird man von Tigergebrüll und Affengeschnatter geweckt. Dem Gestalter, der Möbel- und Objektdesigner Werner Aisslinger, ist eine einzig- und gleichzeitig eigenartige Melange gelungen: Auf textilbespannten Würfel fläzt man in der Lobby, hört den eigenen Sound - die Rezeption sieht aus wie eine Servicestation in der U-Bahn (tatsächlich stammen die türkisfarbenen Kacheln aus dem Berliner Untergrund vom zentralen Alexanderplatz) - und in Hängematten entspannt man sich nach mühsamer Anreise. Lässiger Chick und freie Wahl von Form, Farbe und Stil sind hier so unauffällig normal, wie eine Wollmütze im Sommer.
Hoteldesign darf frech sein und Ausdruck purer Lebensfreude. Da muss nicht alles durchdacht und stringent geplant werden, wie das Generator Hostel in Barcelona zeigt. Der Gemeinschaftsraum (Bar/Lobby) wird von kunterbunten Leuchten dominiert und mutet wie ein tibetischer Gebetsraum an. Die rund 300 Laternen sind Reminiszenz an ein jährlich stattfindendes Lampion-Festival mit Tradition.
Mit Holz lässt sich Eleganz zaubern- und zwar nachhaltig. Das zeigt das im Dezember eröffnete InterContinental Resort in Davos mit seiner markanten Holzfassade mitten in den Alpen (ein gefeiertes Konzept von Matteo Thun). Ebenfalls neu - und noch eindrucksvoller - ist das Andaz Resort von Hyatt auf der Halbinsel Papagayo in Costa Rica. Wie große Nester erscheinen Eingangsbereich und Lobby; inspiriert von den Behausungen einer einheimischen Vogelart. Die Zimmer zieren Webarbeiten und Kunstwerke aus lokalem Handwerk. Für ein Lifestyle-Hotel der modernen Generation ist dieses Andaz eine gelungene Ausnahme.