Sonnenlicht tut gut. Es hebt die Stimmung, kurbelt das Immunsystem an und sorgt für einen schönen Teint.
Allerdings wissen wir, dass Sonnenlicht immer auch mit schädlicher UV-Strahlung verbunden ist. Die ist zwar unsichtbar, aber spürbar, wenn sie ungehindert auf Haut und Augen trifft. Denn auch die Augen können einen Sonnenbrand bekommen, und der kann dauerhaften Schaden anrichten. Wer direkt in die Sonne schaut, zerstört seine Netzhaut oft unwiderruflich - und das innerhalb von Sekunden.
Von früheren Sonnenfinsternissen ist beispielsweise bekannt, dass viele Menschen bleibende Schäden an den Augen davontrugen, wenn sie das Phänomen ungeschützt betrachteten. Mit einem Schutzmechanismus reagiert der Körper deshalb reflexartig auf starke Lichtquellen. Die Pupillen verengen sich, die Lider blinzeln und schützen das Auge damit vor den zerstörerischen Strahlen. Doch ein Teil der UV-Strahlen trifft trotzdem auf Horn- und Netzhaut. Besonders tief dringen die UV-B-Strahlen ein. Auf Dauer können sie die Sehkraft schädigen.
Besonders riskant ist der Aufenthalt in den Bergen, am Wasser und im Schnee. Hier ist die Strahlung besonders intensiv. Helle Flächen, Wasser und Schnee reflektieren das Sonnenlicht und vergrößern so seine Strahlungskraft. Grünflächen hingegen absorbieren einen Großteil des Lichtes - deshalb erscheint eine sonnenbeschienene Wiese zum Beispiel weniger hell als eine weiße Hauswand.
Treffen UV-Strahlen also zu stark oder zu lange auf das äußere Auge, kann die Hornhaut den bereits erwähnten Sonnenbrand erleiden. Diese Verblitzung, auch Schneeblindheit oder medizinisch Photokeratitis genannt, verursacht sechs bis acht Stunden nach der Sonnenexposition sehr starke Schmerzen. Ein Salbenverband und Bettruhe lindern die Symptome. Nach wenigen Tagen ist der Augensonnenbrand gewöhnlich wieder abgeheilt.
Dringen unter besonders starkem Sonneneinfluss UV-Strahlen bis in die Linse vor, verändern sich dort die Eiweißstrukturen und es entsteht ein frühzeitiger Grauer Star. Die Sehschärfe lässt nach und ein Grauschleier legt sich über das Blickfeld. Die Implantation einer Kunstlinse kann die Sehschärfe wieder herstellen.
Wird im schlimmsten Fall die Netzhaut geschädigt, kann es zu einer sogenannten Makuladegeneration - also Ablagerungen im Gelben Fleck des Auges - kommen, die zur Erblindung führen kann. Zwar ist eine Makuladegeneration meist altersbedingt, fest steht jedoch, dass UV-Strahlung für ihre Entstehung eine begünstigende Rolle spielt.
Bei jüngeren Menschen sind die gelben Pigmente Lutein und Zeaxanthin, die für den Namen "Gelber Fleck" verantwortlich sind, noch in hohen Konzentrationen vorhanden. Ab dem 40. Lebensjahr und mit zunehmender Linsentrübung nehmen diese antioxidativen Substanzen im Makulabereich ab. Eine Schädigung der Makula wird daher mit zunehmendem Alter und bei starker UV-Bestrahlung immer wahrscheinlicher. Deshalb raten wir, die Augenärzte der Augenkliniken Veni Vidi (http://www.augen-venividi.de) , zum Tragen einer geeigneten Lichtschutzbrille. Diese ist vor allem bei Kindern notwendig, da sie noch besonders klare Linsen ohne den Schutz von Trübungen besitzen.
Extrem empfindlich auf UV-Strahlen reagieren neben Kinderaugen auch helle Augen. Je weniger Pigmente die Iris aufweist, desto ungehinderter kann die Strahlung in den hinteren Bereich des Auges vordringen und dort zu Schäden führen. Menschen mit heller Haut und hellen Augen und vor allem Kinder brauchen deshalb hohen Sonnenschutz für Augen und Haut. Braune Augen schützt der hohe Melaningehalt bis zu einem gewissen Grad. Wer einen dunkleren Teint und dunkle Augen hat, kommt mit einem etwas geringeren Schutzfaktor aus, darf aber trotzdem nicht ganz auf die Sonnenbrille verzichten.
Die Durchlässigkeit von Sonnenbrillen sollte im UV-Bereich unter 0,5 Prozent, im Blaulichtbereich 2 bis 8 Prozent, im Rot-Grün-Bereich 10 bis 40 Prozent und im Infrarotbereich unter 50 Prozent betragen. Dies gewährleistet eine gute Kontrastierung, geringe Blendung, eine zum Teil erhöhte Sehschärfe sowie eine Risikoeindämmung von Augenschäden. Zu beachten ist, dass die meisten selbsttönenden Brillengläser keinen ausreichenden Blauschutz besitzen. Die Brille sollte gegen Streulicht von allen Seiten gut schützen und möglichst großflächig neben den Augen auch die Augenbrauen und den seitlichen Gesichtsrand abdecken. Schlechte Brillen schaden hier mehr, als sie nützen. Die dunkle Farbe suggeriert der Pupille, dass sie sich nicht verengen muss, und dadurch kommt sogar mehr schädliche UV-Strahlung ins Auge als ohne Sonnenbrille.
Um sicherzugehen, dass die Qualität der Sonnenbrille für einen ausreichenden UV-Schutz der Augen sorgen kann, empfehlen wir den Kauf in einem Fachgeschäft.
Wir wünschen Ihnen einen sonnenverwöhnten Sommer mit gutem Augenschutz und ohne Reue.