Typische Vorurteile bezüglich übergewichtigen Menschen gibt es viele. Ein üppiges Aussehen wird automatisch mit Trägheit, schlechter Ernährung oder Willensschwäche assoziiert. Dass die Ursache der überflüssigen Kilos eine weit verbreitete Krankheit sein könnte, wird viel zu selten hinterfragt. Beim Krankheitsbild des Lipödems werden viele Betroffene in der Öffentlichkeit als fettleibig diskriminiert, wodurch zusätzlich ein emotionaler Leidensdruck entsteht. „Dabei hat die Erkrankung mit Übergewicht nichts zu tun, sondern ist eine erbliche Fettverteilungsstörung, die oft unterschätzt wird“, so Holger Fuchs, Klinikdirektor der Praxis Klinik Pöseldorf, der sich in seiner langjährigen Tätigkeit als Plastischer Chirurg intensiv mit der Diagnose und Behandlung des Lipödems befasst hat.
Meist sind Frauen betroffen
Lipödeme treten fast ausschließlich bei Frauen auf und lösen zahlreiche Symptome aus. Betroffen sind meist Oberschenkel, Gesäß und Hüfte – aber auch die Arme können erkranken. „Die erkrankten Körperteile schwellen stark an, wirken schwer und druckempfindlich. Es kommt zu verhärteten Knoten unter der Haut, die bei Berührung schmerzen“, erklärt Holger Fuchs. Anders als bei der Fettleibigkeit („Adipositas“) sind die vom Lipödem betroffenen Fettzellen diätresistent. Im Gegensatz zu anderen Ödemerkrankungen, wie etwa dem Lymphödem, sind Hände und Füße nicht betroffen. Meist tritt die Krankheit mit der Pubertät oder kurz danach auf.
Lymphdrainage und Liposuktion als Behandlung
Leider ist ein Lipödem nicht heilbar und verstärkt sich im Laufe der Jahre. Zunächst wird meist mit Hilfe von Lymphdrainagen und Kompressionstrümpfen versucht, die schmerzhaften Schwellungen abzubauen. Wenn diese konservativen Therapien nicht greifen, kann der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit einer Fettabsaugung („Liposuktion“) helfen. Dabei wird unter maximaler Schonung der Lymphgefäße durch Entfernung des Fettgewebes das Gleichgewicht zwischen Lymphproduktion und Lymphabtransport wieder hergestellt. Dies erfolgt sorgfältig und zielgerichtet. Für die Wiederherstellung eines exzellenten Lymphflusses muss eine weiterführende konservative Therapie mit manueller Lymphdrainage in unmittelbarem Anschluss an den Eingriff für ca. 2 bis 4 Wochen durchgeführt werden. So werden die Schmerzen genommen, der Lymphfluss in den Extremitäten ausbalanciert, der Fettmantel reduziert und die Form von Armen und Beinen verändert.
Die Ergebnisse sind in der Regel dauerhaft und stellen somit eine langfristige Linderung für Patienten dar. Holger Fuchs von der Praxis Klinik Pöseldorf kann auf jahrelange Erfahrung in der Behandlung von Lipödemen blicken und steht Betroffenen kompetent zur Seite. In einem umfassenden Beratungsgespräch wird deshalb zunächst ausführlich auf alle offenen Fragen und möglichen Risiken des Eingriffs eingegangen.