fit und munter - Bundesbürger betrachten Krankenkassenreform mit gemischten Gefühlen

fit und munter

Bundesbürger betrachten Krankenkassenreform mit gemischten Gefühlen


Der Bundestag hat die Reform der
Kassenbeiträge verabschiedet. Demnach sinkt der Arbeitnehmeranteil ab
2015 von aktuell 8,2 auf 7,3 Prozent und der allgemeine Beitragssatz
von 15,5 auf 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens; der Arbeitgeberanteil
wird dauerhaft bei 7,3 Prozent eingefroren. Ungeachtet der formalen
Rückkehr zur paritätischen Finanzierung können die Kassen von ihren
Mitgliedern aber wieder Zusatzbeiträge erheben (jetzt
einkommensabhängig); der 2009 eingeführte Einheitsbeitrag entfällt.
Das Risiko künftiger Kostensteigerungen tragen allein die
Kassenmitglieder. Experten erwarten für viele Versicherte der
gesetzlichen Krankenkassen kurzfristige Entlastungen, mittelfristig
aber wieder Beitragssteigerungen.

Die Meinung der Bundesbürger

Was die Bundesbürger zu dem neuen Gesetz sagen und wie sie im
Falle von Zusatzbeiträgen ihrer eigenen Kasse reagieren, zeigt jetzt
eine repräsentative Befragung des Marktforschungsinstituts HEUTE UND
MORGEN von 1.000 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren. Die
Befragung wurde bereits kurz vor der Verabschiedung des Gesetzes
durchgeführt, so dass die Ergebnisse unbeeinflusst von der
nachfolgenden Berichterstattung in den Medien sind.

Demnach betrachten die Bundesbürger die aktuelle
Krankenkassenreform mit sehr gemischten Gefühlen: Die Senkung des
allgemeinen Beitragssatzes stößt bei drei Vierteln (73%) auf ein
positives Echo, während die Rückkehr zu den Zusatzbeiträgen, und
damit verbunden die alleinige Übernahme des Risikos zukünftiger
Kostensteigerungen durch die Arbeitnehmer, ganz überwiegend kritisch
beurteilt werden (69%).

Drei von vier Bundesbürgern (75%) haben zudem mehr oder minder
große Angst, dass sich ihr eigener Krankenkassenbeitrag über den Weg
der Zusatzbeiträge erhöht. Zwei Drittel (65%) befürchten zudem, dass
mit der neuen Regelung die Kürzung von Kassenleistungen verbunden
sein könnte. Auf hohe Zustimmung stößt hingegen die im Gesetz
ebenfalls vorgesehene Gründung eines unabhängigen Instituts für
Qualitätssicherung und mehr Transparenz im Gesundheitswesen: 68
Prozent halten dies ausdrücklich für sinnvoll und nur sieben Prozent
äußern sich hierzu kritisch. Generell erwartet eine Mehrheit der
Bundesbürger, dass es künftig wieder einen stärkeren Wettbewerb unter
Krankenkassen geben wird, der GKV-Markt zugleich aber wieder
unübersichtlicher wird. Dass Krankenkassen mit weniger gut
verdienenden Mitgliedern und besonders vielen kranken Versicherten
einen Ausgleich aus dem Gesundheitsfonds erhalten sollen, befürworten
die meisten Bundesbürger, etwa jeder Fünfte spricht sich aber auch
dagegen aus.

Die Gesamtbeurteilung des neuen Gesetzes und seiner möglichen
Auswirkungen fällt wiederum durchwachsen aus: nur 23 Prozent der
Befragten begrüßen die Neuregelung, 38 Prozent sind hingegen eher
skeptisch, und 39 Prozent zeigen sich abwartend neutral.

Kassenwechsel ja - wenn es sich lohnt

Untersucht wurde auch, wie die Bundesbürger reagieren, wenn
zukünftig die Kassenbeiträge wieder variieren. Zwei Drittel ziehen
einen Kassenwechsel zumindest in Betracht, wenn ihre Kasse die
Beiträge erhöhen würde und sie mit einem Wechsel sparen könnten. Als
wirklich lohnenswert wird ein Wechsel der Krankenkasse im
Durchschnitt aber erst ab einer Ersparnis von mindestens rund 150
Euro jährlich erachtet. Immerhin jeder Dritte (37%) kann sich einen
Kassenwechsel auch bereits bei Einsparmöglichkeiten von bis zu 100
Euro überlegen.

Zwischen Zuversicht und Bangen

"Viele Bundesbürger sind noch unsicher, was die tatsächliche Höhe
ihrer zukünftigen Krankenversicherungsbeiträge und die weitere
Entwicklung des Leistungsumfangs der gesetzlichen Krankenversicherung
betrifft", sagt Tanja Höllger, Geschäftsführerin beim
Marktforschungsinstitut HEUTE UND MORGEN aus Köln. "Die
Beitragssenkungen werden begrüßt, mit der Wiederbelebung des
Wettbewerbs unter den Krankenkassen, und den damit verbundenen
individuellen Chancen und Risiken, können sich die Verbraucher aber
nur teilweise anfreunden", so Höllger. "Hierauf müssen sich die
Kassen bei ihrer zukünftigen Beitragspolitik und speziell auch bei
den Strategien zur Bindung der Bestandskunden und der Gewinnung neuer
Mitglieder einstellen."

Weitere Studieninformationen

Die komplette Studie zur aktuellen Krankenkassenreform mit
weiteren Ergebnissen und Differenzierungen nach soziodemographischen
Merkmalen kann kostenfrei per E-Mail über die HEUTE UND MORGEN GmbH
bestellt werden: info@heuteundmorgen.de



Pressekontakt:
Tanja Höllger
Geschäftsführerin

HEUTE UND MORGEN GmbH
Venloer Straße 19
50672 Köln

Telefon: +49 221 99 500 512
E-Mail: tanja.hoellger@heuteundmorgen.de

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