Die Menschen in Deutschland werden immer älter.
Damit nimmt auch das Risiko zu, an einer Demenz zu erkranken. Nach
Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. - Selbsthilfe
Demenz leben gegenwärtig mehr als 1,4 Millionen Demenzkranke in
Deutschland. Bis zum Jahr 2050 wird pro Jahr mit einem
durchschnittlichen Anstieg der Patientenzahlen um fast 40.000 auf
dann etwa 3 Millionen gerechnet. Auch niedergelassene Logopäden
berichten, dass immer mehr Patienten mit degenerativen Erkrankungen
in ihre Praxen kommen.
"Von vielen Patienten mit beginnender Demenz und ihren Angehörigen
wird die eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit als großes Problem
empfunden", sagte Thomas Brauer, Mitglied des Vorstandes des
Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. (dbl) heute anlässlich
des vom 19. bis 21. Juni 2014 stattfindenden 43. dbl-Jahreskongresses
vor der Presse in Berlin. "Deshalb ist die Beratung von Patienten und
Angehörigen über die Folgen der Krankheit hinsichtlich des
zukünftigen Miteinanders besonders wichtig. Als diejenige
Berufsgruppe, die einen besonders intensiven Kontakt zum Patienten
hat, sind hier die Logopäden gefordert", so Brauer.
Brauer wies darauf hin, dass vor allem das Nichtverstehen und das
schnelle Vergessen von Fakten und Vorgängen Schwierigkeiten bereiten.
Auch das Unvermögen, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu
konzentrieren, wirke sich in der Kommunikation stark aus, so der
Logopäde. Diese Symptome treten teilweise bereits ein, wenn der
Betroffene noch berufstätig ist. Am Anfang der Erkrankung können
Logopäden mit Übungsbehandlungen wie intensiven Wortfindungsübungen,
Übungen zum Sprachverständnis oder zur besseren Konzentration helfen.
Bei fortschreitender Erkrankung sind eher kompensatorische Methoden
gefordert. Angehörige und Betroffene können lernen, trotz
eingeschränkter kommunikativer Fähigkeiten erfolgreich miteinander zu
sprechen.
"Betroffene Patienten und ihre Angehörigen sind zutiefst
beunruhigt über das, was auf sie zukommt. Sie brauchen in dieser
Situation Beratung und Unterstützung bei der Klärung der Frage, wie
es weitergehen könnte. Schon die direkte therapeutische Hilfe für den
Patienten kann dazu beitragen, die aufgekommenen Spannungen im
Miteinander zu mindern. Damit und mit der entsprechenden Beratung der
Angehörigen, wie sie mit den Patienten besser umgehen können, tragen
Logopäden dazu bei, dass Menschen mit Demenz ihre kommunikativen
Fähigkeiten stärken und so oft auch länger zu Hause betreut werden
können", so Brauer.
Pressekontakt:
V.i.S.d.P.: Claudia Breuer (stv. dbl-Geschäftsführerin), Deutscher
Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl). Weitere Informationen:
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Frechen, Tel.: 02234/37953-27, Fax: 02234/37953-13, E-Mail: presse @
dbl-ev.de, Internet: www.dbl-Kongress.de. Ab dem 17. Juni erreichen
Sie uns auch in Berlin unter 0171/1428030.