Die Behandlung von Schmerzen war schon immer eines der wichtigsten Anwendungsgebiete der Hypnose. Vor Erfindung der modernen Anästhesie gab es quasi keine andere Möglichkeit, dem Schmerz zu begegnen. Heute hat die Hypnose besonders dort einen hohen Stellenwert, wo die üblichen Schmerzmittel nicht wirken und wo sie aus medizinischen Gründen so nicht eingesetzt werden können, also z. B. in der Schwangerschaft.
Hypnose kann sowohl bei akuten Schmerzen (z. B. Zahnschmerzen) als auch bei chronischen Schmerzen (z. B. Rückenschmerzen) angewandt werden. Gerade Patienten mit chronischen Schmerzen kann Hypnose helfen, weil sie ihrer Symptomatik mit den bisherigen Mitteln nicht Herr werden oder die Nebenwirkungen der Schmerztherapie neue Probleme hervorrufen.
Die Hypnose wirkt bei Schmerzen auf drei Ebenen:
1. Der Schmerz kann von den Emotionen gelöst werden. Wenn ein Mensch Schmerzen erlebt, sind damit immer auch Emotionen verbunden (Wut, Hilflosigkeit, Angst vor dem Schmerz, Traurigkeit etc.). Diese Emotionen verstärken die Wahrnehmung des Schmerzes bzw. erhalten die Schmerzwahrnehmung aufrecht, obgleich kein physiologischer Anlass mehr besteht. In der Hypnotherapie können die den Schmerz begleitenden Emotionen bearbeitet und gelöst werden. Dadurch kann sich die Intensität des Schmerzes deutlich verringern
2. Die Schmerzverarbeitung im Gehirn kann beeinflusst werden. Im Zustand hypnotischer Trance gelangt zwar die volle Schmerz-Information zur Gehirnrinde. Die hirnphysiologische Verarbeitung der Schmerzsignale kann jedoch so beeinflusst werden, dass die Schmerzwahrnehmung verändert oder ganz ausgeschaltet ist. Die Meldung “Achtung! Schmerz!” wird daher nicht gesendet. Auf diesem Zusammenhang fußt die Tatsache, dass selbst schwere chirurgische Eingriffe ohne Einsatz chemischer Anästhetika durchgeführt werden können
3. Die Schmerzintensität lässt nach, wenn das Gefühl entwickelt werden kann, den Schmerz kontrollieren zu können. In der hypnotherapeutischen Schmerztherapie bekommt der Klient zahlreiche Werkzeuge an die Hand, die es ihm erlauben, seinen Schmerz zu kontrollieren; die wichtigste Rolle spielt hierbei die Selbsthypnose.
Unter Hypnose verändert sich die Wahrnehmung sehr. Wir können ein verändertes Zeiterleben feststellen (die Zeit vergeht wie im Flug oder es wird als deutlich länger wahrgenommen, als es tatsächlich laut Uhr gedauert hat), Dinge werden ausgeblendet (z.B. Lärm) und auch der Körper kann in der Zeit der Hypnose als verändert wahrgenommen werden. Dies eröffnet Möglichkeiten, einen neuen Zugang zum bzw. Umgang mit Schmerz zu erlernen. Der Patient wird damit wieder autonomer in der Gestaltung seines Alltags, weil er Werkzeuge an die Hand bekommt, die er eigenverantwortlich einsetzen kann und die unabhängig von Schmerzmitteln – und völlig frei von Nebenwirkungen – funktionieren.
Mehr Informationen zur Hypnose gibt es im Internet: www.hypnose-reutlingen.de