„Nicht jeder Zeckenstich zieht automatisch eine Infektion mit Borreliose oder eine Frühsommer-Hirnhautentzündung (FSME) nach sich.“ Nur etwa ein Prozent der Opfer infiziert sich mit Borreliose. Erstens tragen nicht alle Zecken das Bakterium. Zweitens führt nicht jeder Stich zwangsläufig zur Infektion und zu einer integrationsmedizinisch behandelbaren Lyme-Borreliose oder zur selteneren Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Lyme-Borreliose. Eine Infektion droht in der Regel erst, wenn die Zecke über Stunden unentdeckt blieb und sich ausreichend mit Blut vollsaugen konnte. Das Robert-Koch-Institut schreibt, dass selbst in FSME-Risikogebieten Deutschlands nur wenige Zecken mit dem FSME-Virus infiziert sind. Die Zahlen schwanken von Region zu Region.
„Wer gestochen wurde, greift zur Pinzette und zieht das Tier möglichst komplett ab. Der Volksmund rät zu Öl oder Klebstoff: Falsch! Die Zecke reagiert und pumpt noch mehr Gift in den Körper“, warnt Heinrich. Ist eine Infektion erfolgt, leidet das Opfer – wie bei jedem Stich eines Insekts - nur kurz unter Juckreiz. Dieses unspezifische Erkennungsmuster kann aber diffuse Folgen haben: Im ersten Stadium sind es Fieber, Abgeschlagenheit, geschwollene Lymphknoten, Kopfschmerzen oder Muskel- und Gelenkschmerzen. Nicht immer werden diese Anzeichen sogleich auf Zecken zurückgeführt. Zudem können diese Symptome auftreten, wenn die Zecke längst vergessen ist.
Die konventionelle Schulmedizin greift mit Antibiotika an, wenn Anzeichen wie Wanderröte oder Gelenkschwellungen den Verdacht auf Borreliose erhärten. „Die Schulmedizin setzt auf eine antibiotische Generalabwehr, obwohl Infektion wie Krankheitsverlauf der Borreliose individuell höchst unterschiedlich sind“, so Heinrich. Eine Integrative Borreliose-Therapie geht daher weiter als der konventionelle Ansatz. Sie ist präventiv und akut-therapeutisch ausgerichtet. Dazu gehört, vorbeugend die Selbstheilungskräfte des Patienten zu stärken. Ein intaktes Immunsystem ist eine gute Basis, generell gegen Borreliose gewappnet zu sein. Die Selbst-Heilungs- und Widerstandskraft des Immunsystems hängt wiederum davon ab, wie stark der Körper (Umwelt-) Stress ausgesetzt ist. „Im Akutfall (Zeckenbiss mit Hautrötung) kann in der Regel ohne antibiotische Behandlung lokal mit wirksamen Naturstoffen behandelt werden,“ sagt Dr. Heinrich.
In der Behandlung kann die integrative Borreliose-Therapie komplementärmedizinisch andere Verfahren co-medikativ begleiten und unterstützen: „Ganz vorne steht die Entgiftung und Darmsanierung, um den Körper zu revitalisieren und für Einzeltherapien zu stärken.“ Die Integrative Borreliose-Therapie nutzt naturheilkundliche und biologische Therapien wie die Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin, Therapien zur Entgiftung und Entsäuerung (z.B. Ausleitung mittels Chelat-Therapie) oder Darmsanierung z.B. mittels Probiotika, auch um die Nebenwirkungen der Antibiotika-Behandlung auf den Darm zu mindern.